Wenn ich 30 Minuten zum Üben habe, dann…?


Mar 09 2013 8 mins   23
Hier kannst Du es downloaden. PoisonLumi stellte folgende Frage auf Youtube, die ich nun schon häufiger gehört habe: “Wenn man täglich übt – wie lange sollte man die einzelnen Übungen machen, so dass man die Stimmbänder nicht zerstört?” Dies ist eine berechtigte Frage, weil sie letztendlich den Sinn des Übens hinterfragt Warum immer diese Tonleitern? Zu allererst: Wir machen die typischen Gesangsübungen auf einzelnen Tönen, Sprüngen und Tonleitern gerade deshalb, damit die Stimme nicht zerstört werden. Denn hier kann man sich auf die einzelnen Prozesse einerseits ganz isoliert konzentrieren und andererseits ein sogenanntes muskuläres Gedächtnis aufbauen. Denn bei Songs kann man das normalerweise nicht und sollte man auch nicht, da es dort auf andere Sachen wie groove, Interpretation, Kommunikation, Kommunikation mit Mitmusikern und Publikum etc. ankommt. Deshalb soll alles andere so gut trainiert werden, so dass meine Stimme alles machen kann, was ich von ihr möchte, ohne dass ich mich darauf konzentrieren muss, wo z.B. der Atem hingeht. Was bedeutet “gutes Üben”? Du musst beim Üben immer ein Ziel haben; ein stures Abhaken nutzt wenig; manchmal sind dann 5 konzentrierte Minuten besser als 30 MinutenWenn Dir eine Übung drei Mal nicht gelingt, ist sie einfach noch zu schwer. Entweder Du drosselst das Tempo oder Du gehst zu einer anderen ÜbungDu musst Dir ein Repertoire an Übungen aufbauen, die Du regelmäßig wiederholstBeim Singen darf nirgends etwas weh tun; und doch darf Singen körperlich anstrengend seinÜbe konkrete technische Probleme an StückenKenne Deine Grenzen. Du weißt am Besten, wann Du Dich und Deine Stimme verausgabst. Übertreibe es nicht! Vertraue auf die Signale Deines Körpers.Die Vokalübungen sind das A & O, weil Du Dir die richtige Aussprache der Vokale antrainierst. Wenn die Zunge nicht das tut, was sie soll, kannst Du noch so viel Stütze benutzen, sie wird Dir im wahrsten Sinne des Wortes im Wege stehen.Übe immer in der richtigen Haltung, benutze die Tiefatmung und Deine Stütze bei JEDER Übung. Denn diese drei Grundprinzipien dürfen nicht weggelassen werden, bilden sie doch das Fundament Deines Instrumentes So übe ich, wenn ich z.B. nur 30 Minuten Zeit habe: 1. Summen. Ich summe unterschiedliche Tonleitern (z.Zt. die Blues- Tonleiter in allen Tonarten). Dabei achte ich auf den Vordersitz und aktiviere meine Stütze (10 Minuten). Die Noten und Playback zum langsamen Üben findest unten auf der Seite. 2. Tonleiter: Ich picke mir 2 Übungen auf Vokale heraus und gehe durch meinen gesamten Umfang (10 Minuten) 3. Songs: Ich übe das aktuelle Lied, mit Playback, achte auf alle technischen Eigenarten, richtigen Text, groove etc und dann übe ich gezielte Probleme z.B. die Harmonien, Soli von anderen Instrumentalisten etc (10 Minuten) 30 Minuten sind besser als gar nichts. Am Liebsten hätte ich natürlcih Stunden dafür. Aber das kriege ich nicht immer hin. Fazit Also, Du trainierst und ruinierst Deine Stimme beim Üben nicht, wenn Du auf die Signale Seines Instrumentes hörst und die ablaufenden Prozesse bewußt und isoliert wahrnimmst. “Blues Tonleitern” Playback zum Downloaden Noten zum Downloaden.