Folge 7 "Start-up-Szene im Ruhrgebiet"


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Oct 02 2019 42 mins   4
Im Gespräch mit Alexander Hüsing, Chefredakteur deutsche-startup.de Ruhrpodcast Folge 7 Start-up-Szene im Ruhrgebiet Im Gespräch mit Alexander Hüsing, Chefredakteur deutsche-startup.de Alexander Hüsing hat ein Buch herausgegeben, das momentan große Wellen im Ruhrgebiet schlägt: „Wann endlich grasen Einhörner an der Emscher? Startups im Ruhrgebiet.“ Dieses Buch ist ein Gemeinschaftsprojekt von www.deutsche-startups.de und dem Verlag Henselowsky Boschmann (www.vonneruhr.de ). Kernaussagen: Die Zukunft des Ruhrgebiets hat längst begonnen. Es fehlen nur noch die Einhörner! Viele mutige Ruhrgebietler setzten in den vergangenen Jahren ihre Ideen um und gründeten eigene Unternehmen. Diese spannenden Startups sind aber oftmals in der Region nicht bekannt. Das will dieses Buch ändern! Aus dem Vorwort „Rund 200 Jahre prägten Kohle und Bergbau das Ruhrgebiet. Obwohl deren Ende seit Jahrzehnten absehbar war, sucht die Region noch immer nach einer neuen Identität. Dabei haben viele junge Menschen, die nicht wie andere weggezogen sind, in der Region längst ein neues Ruhr-Image geschaffen. Menschen, die ihren eigenen Traum verfolgen, Unternehmen gründen und so auch die in der Gegend dringend benötigten Arbeitsplätze schaffen, sind längst zu Identitätsstiftern geworden. Dies alles gelang und gelingt den Jungunternehmen im Ruhrgebiet ohne Zugriff auf die alten Seilschaften, ohne die Abhängigkeit von bestehenden Strukturen oder von Parteibüchern. Vielleicht ignorieren die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen, die Multiplikatoren und Macher des einstigen Kohlenpotts die hiesige Startup-Szene deswegen noch immer so vehement, weil die alles ohne sie geschafft hat. Da werden lieber weiter Millionen in unsinnige Imagekampagnen, in den Erhalt der. Hinterlassenschaften der Kohlezeit oder weitere verlustreiche Kultur- und Sportprojekte gesteckt, statt den Gründerinnen und Gründern im Ruhrgebiet aktiv zu helfen. Dennoch gelang es vielen Ruhrpreneuren, in den vergangenen Jahren fantastische Unternehmen im Revier aufzubauen.“ Das Ruhrgebiet schaut in den Rückspiegel Das Ruhrgebiet verfügt über die höchste Hochschuldichte Europas und somit über viele gut ausgebildete und schlaue Menschen. Trotzdem labt sich die Region weiter an seiner Vergangenheit. Der dauernde Blick zurück, insbesondere die damit verbundene penetrante Nostalgie taugen nicht als Zukunfts- oder gar als Geschäftsmodell. Denn der Pott kocht schon lange nicht mehr, auch wenn viele Politiker, Behörden und Initiativen dieses Bild immer und immer wieder bemühen. Die bereits vorhandene digitale Szene im Revier hat aufgrund dieser ständigen Rückschau bisher nicht den Stellenwert erhalten, den sie verdient hätte. Bericht erstattet wird über die abgelegte Vergangenheit Wenn über das Ruhrgebiet medial geredet und geschrieben wird, dann meist über dessen abgelegte Vergangenheit. Mit Begriffen, Bildern und Wortspielen aus unserer industriellen Vorzeit. Von Kohle und Berg¬leuten, von Bodenschätzen, Kumpeln, Fördertürmen, Halden, Zechen und Malochern, von Industriekultur und vor allem vom Strukturwandel. Dabei hat der Strukturwandel im Pott, im einstigen Land der Schlote – um noch mehr Klischees zu bedienen – schon vor mehreren Jahrzehnten begonnen und ist in einigen Fällen längst abgeschlossen. Wenn die ARD-Tagesschau 2018 im Zusammenhang mit dem Ruhrgebiet die Frage aufwirft: „Was kommt nach der Kohle?“ – dann empfinden das einige – insbesondere junge – Menschen im Revier als Beleidigung. Völlig zu Recht! Mit dem lange geplanten Ende des Bergbaus ist die Zeit bei uns nicht stehengeblieben, es ist auch keinerlei Vakuum entstanden. Für die allermeisten Menschen hat sich mit diesem teilweise mystisch verklärten Abschied vom Bergbau nichts, aber auch gar nichts verändert. Denn das Ruhrgebiet ist schon lange viel, viel mehr als Kohle, Eisen und Stahl. Und das Ruhrgebiet ist auch viel, viel mehr als Bier, Currywurst, Fußba [...]