Geringe Jahrgangsstärken, steigende Bildungsaspirationen seitens der Jugendlichen, unbesetzte Ausbildungsplätze: Daraus könnte man schlussfolgern, dass die berufliche Ausbildung an Attraktivität verloren hat und dass wir es zunehmend mit einem Markt zu tun haben, den weniger die Betriebe bestimmen als die Jugendlichen. Dieses Fazit ist so jedoch nicht richtig, denn dabei wird eine Gruppe ignoriert: die Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne Berufsausbildung.
Seit mehreren Jahrzehnten liegt deren Anteil bei ca. 15 Prozent der 20- bis 34-Jährigen, das betrifft also jeden sechsten bis siebten jungen Menschen! In dem Vortrag wird aufgezeigt, welche kognitiven Potenziale diese Jugendlichen haben, ob es Unterschiede in Persönlichkeitseigenschaften gibt, und an welcher Stelle sie dem Ausbildungssystem verloren gehen. Die präsentierten Befunde sollen die Teilnehmenden anregen, über Rekrutierungsprozesse und Anforderungen nachzudenken und so die Diskussion um die Attraktivität beruflicher Ausbildung nicht nur im Lichte der Konkurrenz zwischen Ausbildung und Studium zu führen.
Heike Solga ist Direktorin der WZB-Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt.
Transkript
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