„Patienten wollen eine Pille haben, damit alles gut wird. Das funktioniert bei Tinnitus nicht“, sagt Dr. Uso Walter, HNO-Arzt und Tinnitusspezialist, im WAZ-Podcast „Tech Your Health“. Er geht sogar noch einen Schritt weiter: „Der größte Fehler, den man machen kann, ist, tatsächlich zu versuchen, was gegen den Tinnitus zu tun.“
Im Podcast erklärt Walter, dass ein normaler Körper immer Geräusche macht: „Die Blutgefäße rauschen, das Schlucken knackt, die Trompete knackt, das Atmen rasselt, das Herz schlägt.“ Normalerweise filtere unsere Hörverarbeitung diese Geräusche weg. „Insofern ist Tinnitus immer ein Filterproblem und in der Regel gar kein Ohrproblem“, sagt Walter. Je mehr man das Geräusch wichtig nehme, „desto eher lässt die Verarbeitung das Geräusch auch durch“.
Bei einem chronischen Tinnitus sei das Therapieziel daher nicht, dass das Geräusch verschwinde, sondern, dass Patientinnen und Patienten das Geräusch nicht mehr wichtig nehmen. Walter nennt drei grundsätzliche Therapieprinzipien: ablenken, loslassen und negative Emotionen rausnehmen. Die Erklärung dazu und welche digitalen Tools ihr dafür nutzen könnt, hört ihr in dieser Podcastfolge.
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Das Besondere an unserem Podcast: Wir geben euch immer digitale Hacks mit an die Hand, die ihr sofort in euren Alltag integrieren könnt. In diesem Fall sind das unter anderem Apps, die Tinnitus-Patienten helfen können:
Meine Tinnitus-App - Das digitale Tinnitus-Counseling
Außerdem empfiehlt unser Experte das komplette Verzeichnis digitaler Gesundheitsanwendungen und zertifizierte Medizin-YouTube-Kanäle:
Das Buch, über das in der Folge gesprochen wird, ist dieses hier:
Dr. med. Uso Walter und Dr. med. Lucia Schmidt: „Zu viel um die Ohren - Wie Stress das Hören verändert“ (Ecowing)
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„Tech Your Health“ ist ein Podcast der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung - der WAZ. Folgt unserem Podcast auf Spotify, YouTube oder da, wo Ihr gerne Podcasts hört.
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