Diesen März waren wir zu Gast bei der Leipziger Buchmesse und haben uns dort – initiiert vom Leipziger Übersetzungszentrum – mit vielen tollen Kolleg:innen über Wege in eine diversere Übersetzungswelt ausgetauscht.
Diese Chance wollten wir natürlich nicht unberührt lassen und haben vor Ort mit Dejla Jassim über konkrete Hürden und Veränderungspotenziale im Literatur- und Übersetzungsbetrieb gesprochen. Da geht es vor allem um neue Perspektiven und Expertisen außerhalb der gewohnten Kontexte, welche im deutschsprachigen Raum vorwiegend durch Weißsein und dessen Zusammenhänge beschaffen sind. Wissen und dessen Transfer sind somit oft durch das Gewohnte geprägt und nehmen dadurch nicht selten exklusive Formen an. Durch Austausch und den Aufbau eines Netzwerks für Übersetzer:innen of Color versucht Dejla Jassim Informationen transparent zu machen und in die bestehenden Institutionen zu bringen. Dafür müssen Räume geöffnet, Positionen neu besetzt und das Bestehende immer wieder neu überdacht werden.
Dejla Jassim übersetzt Lyrik, Sachbücher und Romane aus dem Englischen, wofür sie u. a. Stipendien der Frankfurter Buchmesse und des Deutschen Übersetzerfonds erhielt. Außerdem moderiert und kuratiert sie Literaturveranstaltungen und ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift Übersetzen.
Girmay, Aracelis (2022): Ihr seid, wen ich liebe. In: GYM Magazin #3. Übersetzt von Dejla Jassim // Parkinson, Karl (2023): Alle Schaukeln sind verschwunden. In: mosaik Magazin #39. Übersetzt von Dejla Jassim // Lozada-Oliva, Melissa (2022): Du weißt, wie man Arroz con Pollo sagt, aber nicht, was du bist. In: mosaik Magazin #37. Übersetzt von Dejla Jassim // Lydon, Clare (2023): Was das Herz sich wünscht. Ylva Verlag. Übersetzt von Dejla Jassim // LaViolette, S. M. (2024): Eine Braut für den Viscount. Digital Publishers. Übersetzt von Dejla Jassim // Hur, Anton (2023). Das Große Weiße Canceln. In: Übersetzen Heft 2/2023. Übersetzt von Dejla Jassim
Hier geht’s zu der Webseite von Dejla Jassim.
Hier geht’s zu dem Instagram Account von dem BIPoC-Literaturkollektiv, das Dejla Jassim mitbegründet hat.
Unter vielen anderen sind diese Texte für den Diskus bedeutend:
Hier geht es zu dem Text „All the Violence It May Carry on its Back: A Conversation about Diversity and Literary Translation“ von Gitanjali Patel and Nariman Youssef.
Hier geht es zu dem Text „Was mache ich eigentlich hier? Eine Rechtfertigung“ von Karosh Taha.