Jeff Wall - "The Invisible Man" (2004)


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Jan 17 2024 15 mins   1

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Jeff Wall haftet der Ruf an, ein akribischer, überaus präzise arbeitender Künstler zu sein, der sich für seine inszenierten Fotografien oft sehr viel Zeit nimmt, so lange vorbereitet, korrigiert, aufnimmt und nachbearbeitet, oft wochenlang, bis man von der Vorarbeit nichts mehr sieht. So muten seine Bilder zwar wie aus dem Leben gegriffen an, entpuppen sich beim genaueren Hinsehen aber als konstruierte und arrangierte Scheinwirklichkeit. Oft arbeitet er über Wochen an einem Bild - über die Vorarbeiten für das im Jahr 2002 entstandene Bild “The Invisible Man” meint Wall, es habe zwei Stunden gedauert, das Buch von Ralph Ellison zu lesen, von der Bildidee zur Umsetzung seien es aber Monate des Nachdenken und Planens gewesen. Die praktische Ausführung dauerte dann sogar ein Jahr, in dem der Keller der Szene im Studio detailliert entwickelt und nachgebaut werden musste. Vielleicht auch wegen dieser Fokussierung auf jedes Detail hat Jeff Wall in seiner inzwischen vier Jahrzehnte umspannenden künstlerischen Karriere nur gut 170 Fotoarbeiten veröffentlicht, denen, wie Wall selbst lapidar feststellt, man den enormen Aufwand nicht ansieht. ______________________________ Literatur zu Jeff Wall: - Martin Schwander: "Jeff Wall", Fonadation Beyeler, Basel, 2024. (https://amzn.to/47CPX9M) - Valérie Hammerbacher: "Jenseits der Fotografie: Arrangement, Tableau und Schilderung - Bildstrategien in den Arbeiten von Jeff Wall", VDG Weimar, 2010. (https://amzn.to/3vxJb86) - Gregor Stemmrich (Hrsg.): "Jeff Wall - Szenarien im Bildraum der Wirklichkeit. Essays und Interviews.", Philo Fine Arts, Hamburg, 2008. (https://amzn.to/3HDcB7L)