Der Waffenstillstand | Von Jochen Mitschka


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Jan 23 2025 23 mins   47

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.       

Ich will beginnen mit den bekannt gewordenen Details des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Streifen. Dann Neuigkeiten zu den anderen Besetzungen Israels im Libanon und Syrien berichten und schließlich mit einer Aussicht für Palästina enden.

Bereits früher berichtete ich, dass das Mitte Januar langsam als greifbar erscheinende Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas nichts Anderes ist, als was seit Dezember 2023 von der Hamas akzeptiert, aber von Netanjahu 13 Monate lang verzögert worden war. Es ging der Regierung niemals um die Geiseln. Die Jerusalem Post berichtete, was in Deutschland eher unaussprechlich war. Der katarische Premierminister Sheikh Mohammed bin Abdulrahman al Thani hatte deutlich gemacht, dass es sich um das gleiche Vertragskonstrukt handelte, welches seit Dezember 2023 vorlag. Er bestätigte indirekt, dass die jetzige Einigung auf Grund des Drucks von Trump erfolgte.

„Wir glauben, dass Präsident Trump einen größeren Einfluss auf die Region haben kann. Steve Witkoff hat bei diesen Verhandlungen Führungsstärke bewiesen. Wir sehen, wie er für ein Abkommen gekämpft hat.“ (1)

Der israelische Journalist Ronen Bergman drückte es noch drastischer aus:

„Wie oft haben Sie gehört, dass die Hamas keinen Deal will? Diese Aussage war jedes Mal, wenn Sie sie hörten, eine Lüge … Es gibt eine große Zahl von Entführten, die aufgrund der Aktionen der IDF gestorben sind.“ (2)

Leider erwähnt auch er mit keinem Wort die Toten, die Zerstörungen, das Leid der Palästinenser, das durch diese Verzögerungstaktik Netanjahus entstanden waren. Aber immerhin dürfte das Verhalten Trumps einen Hinweis darauf geben, dass Netanjahu einmal als Bauernopfer durch Israel an ein internationales Gericht ausgeliefert wird.

Der ausscheidende US-Präsident Biden allerdings stellte sich selbst in seiner Abschiedsrede an die Nation als den Macher dar, und reklamierte den Erfolg des Waffenstillstands und die Freilassung der israelischen Geiseln für sich (3). Obwohl das Gegenteil der Fall war. Denn erst seit 95% Gazas zerstört war, und nun der neue Präsident Trump Drohungen, im Prinzip gegen beide Parteien, ausgesprochen hatte, war Bewegung in die Akzeptanz eines Waffenstillstandes durch Israel gekommen.

Dummerweise für Biden war am gleichen Tag ein Artikel in ProPublica erschienen, der sehr ausführlich das Versagen der Biden-Regierung zur Schlichtung des Gaza-Konfliktes beschrieb. Brett Murphy berichtete (4) seine Erfahrung aus dem Außenministerium, und versucht zu erklären, warum die Regierung Biden Israel den Horror von Gaza hat durchgehen lassen, und sogar aktiv unterstützte.

Seit dem 7. Oktober 2023 habe Biden und Außenminister Blinken aus humanitären Gründen wiederholt Grenzen gezogen, die die Israelis angeblich nicht überschreiten durften, erklärt der Autor. Die israelischen Streitkräfte hätten sich in keinem Fall dafür interessiert. Und nie habe es irgendwelche Konsequenzen gegeben.

Anhand durchgesickerter Dokumente und Interviews rekonstruierte der Autor und seine Co-Autoren Szenen aus dem Inneren der Regierung, in denen Diplomaten und Experten wiederholt versuchten – und scheiterten –, die Politik zu ändern, Israel zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei war die interne Meinung vieler Beamten klar...hier weiterlesen: https://apolut.net/der-waffenstillstand-von-jochen-mitschka/



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