Feb 20 2025 16 mins 117
Stell Dir vor, Du schaust in Dein Depot und auf einmal sind die ETF-Anteile Deines ETFs einfach weg. Stattdessen hast Du Anteile eines ähnlichen, aber anderen ETFs im Depot. Dabei hattest Du Dich für den nie entschieden.
Dann ist Dein ETF sehr wahrscheinlich mit einem anderen ETF verschmolzen.
Warum passiert das überhaupt und welche Folgen hat das für Dich? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um ETF-Verschmelzungen und zeigen Dir, was Du tun kannst.
Beschreibung
Dass Fondsgesellschaften ETFs auflösen oder miteinander verschmelzen, kommt gar nicht so selten vor. Laut Stiftung Warentest kommt das bis zu 70-mal im Monat vor.
Nicht immer ist eine Verschmelzung schlecht für Dich. Trotzdem solltest Du das ein oder andere im Blick behalten.
Diese Gründe gibt es für eine ETF-Verschmelzung
Werden ETFs verschmolzen, werden zwei oder mehrere ETFs zu einem zusammengelegt.
Häufig sind eher kleinere ETFs betroffen, etwa weil sich ein großer Fonds für die Anbieter mehr lohnt als zwei kleine. So eine Fusion kann aber auch steuerliche Ursachen haben. Denn durch den Umzug in ein steuerfreundliches Land, kann der ETF langfristig Steuern sparen.
So zuletzt geschehen bei Amundi, der größten Fondsgesellschaft in der EU. zwei seiner großen ETFs auf dem MSCI World hat verschmelzen lassen. In der Vergangenheit hatte Amundi bereits andere Anbieter aufgekauft: 2022 Lyxor und 2020 Comstage. Aufgrund der Überschneidungen in der Produktpalette kam es damals zu Zusammenlegungen von gleichen ETFs.
Jetzt hat sich Amundi dazu entschieden zwei ETFs auf dem MSCI World zusammenzulegen. Mit der Verschmelzung hat der ETF sein Finanzdomizil gewechselt von Luxemburg ins steuerfreundlichere Irland.
Grundsätzlich nichts Schlimmes. So eine Fusion führt häufig dazu, dass der ETF auch für die Anlegenden günstiger wird.
In dem aktuellen Fall allerdings ärgerlich für Anlegende aus Deutschland, da bei der Verschmelzung Steuern für sie anfallen. Das Finanzamt wertet die Fusion nämlich wie einen Verkauf und Neukauf der Anteile. Ein Gewinn muss also versteuert werden.
Bestenfalls kannst Du mit Deinem Freistellungsauftrag gegensteuern. Dank des Sparerpauschbetrags sind Gewinne aus Kapitalerträgen bis 1.000 Euro steuerfrei. Alles darüber musst Du allerdings versteuern.
Wie genau ETFs besteuert werden, kannst Du hier nachlesen.
Worauf achten bei einer ETF-Verschmelzung?
Wenn Dich Dein Anbieter über die Fusion informiert, solltest Du überprüfen, wie der neue ETF, in den Dein alter aufgehen soll, aufgestellt ist. Dabei sind folgende Fragen relevant:
Bildet der neue ETF den gleichen Index ab? Also passt er noch zu Deiner Anlagestrategie?
Welche Gesamtkostenquote und andere Kosten hat der neue ETF?
Ist der neue ETF bei Deinem Depotanbieter handelbar? Kannst Du einen Sparplan darauf einstellen zu den gleichen oder besseren Konditionen?
Wie geht der neue ETF mit Dividenenden um – wiederanlegend oder thesaurierend?
Wie bildet der neue ETF den Index nach – physisch oder synthetisch?
Sollten ein oder mehrere Punkte nicht mehr für Dich passen, bist Du gegebenenfalls besser beraten, den ETF zu verkaufen und Dir einen neuen zu suchen. Wir von Finanztip helfen Dir dabei – mit unserem ETF-Finder.
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