Die Fotografin Annemarie Heinrich (1912-2005) emigrierte im Alter von 14 Jahren von Berlin nach Argentinien. Nahezu aus dem Nichts heraus startete sie in den 1930er Jahren mit großem künstlerischen Talent und preußischer Disziplin eine bedeutende Karriere. Annemarie Heinrich und ihre Mitarbeiterinnen trugen immer Hosen, Heinrich fotografierte weibliche Akte und nahm die Arbeit der Frauen in den Blick. In der vom Machismo geprägten Gesellschaft sprach man von der Foto-Feministin.
Mitte der 1950er wurde sie Mitglied der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner, in Argentinien gab sie der Fotografie durch ihr breites Engagement nachhaltige Impulse, u.a. als Mitglied der La Carpeta de los Diez.
Lutz Matschke und Renata Jonic erzählen vom Werdegang einer selbstbewussten Fotografin mit hohem Anspruch, Retusche mit Rasierklingen, verbotenen Fotos von Eva Perón und Nachtschichten für die ganze Familie.
Gemeinsam mit Annemarie Heinrichs Kindern erarbeiten beide eine Retrospektive der Fotografin, die 2024 in Deutschland zu sehen sein wird: Ausstellung im Willy Brandt Haus Berlin vom 19. Juli bis 29. September 2024.
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