Herzlich willkommen & besonderen Dank an unsere Zuhörer Jannis & Jan für die Einsendung dieser Prachtstücke! Los geht’s! 🔎
1. Post: Dein Problem ist mein Problem? 🤷(🎧 ab Minute `1)
📣Buzzwords: Führung, Command & Control
Über diesen Post sprechen wir
Worum es geht:
Der Verfasser ist der Meinung, dass Mitarbeitende nicht ihre Probleme an ihre Führungskräfte weitergeben sollten, sondern die Verantwortung übernehmen und sich selbst kümmern müssen. Sein Beispiel aus der Bundeswehr: Wenn ein Rekrut seine Ausrüstung verliert, hat es nicht seine “Führungskraft”, den Leutnant zu interessieren.
Unsere Analyse:
* Unser gemeinsames Verständnis einer Führungskraft ist ganz klar die Probleme zu lösen, die ihre Mitarbeitenden nicht lösen können. Dabei ist im Unternehmen die Kopplung von Vergütung und Partizipation bzw. Grad der Verantwortung entscheidend. Sprich: Führungskräfte werden nun mal besser bezahlt, um mehr Verantwortung zu tragen und die Probleme anderer mit zu übernehmen.
* Unklare Arbeits- und Verantwortungsbereiche können zu Missverständnissen und Konflikten führen.
* Diese und die dahinterliegende Erwartungshaltung gilt es zu definieren – im Team oder durch die Führungskraft. Rollenbasiertes Arbeiten kann die Verantwortungsbereiche der einzelnen Teammitglieder beispielsweise klarer als Titel oder Stellenbeschreibungen abstecken.
* Erwartungshaltungen jenseits konkreter Aufgabenbereiche können beispielsweise mit der Methode “Team-Manifest” erarbeitet werden. Dabei definiert ein Team gemeinsam (!) ihre Werte und Prinzipien. Eine ausführliche Anleitung gibts hier.
2. Post: Kommando Samenstau! 🌱 (🎧 ab Minute `26)
📣Buzzword: Gleichstellung, Diversität
Über diesen Post sprechen wir:
Worum es geht:
Die Verfasserin stellt die provokante These auf, ob Männer sich wegen Samenstau krankschreiben lassen können. Sie referenziert damit auf die öffentlichen Aufforderungen an Frauen, sich aufgrund von Menstruationsbeschwerden krankschreiben zu lassen.
Unsere Analyse:
* Zur Einordnung: Samenstau ist einen Mythos und damit nicht zu vergleichen mit dem realen Symptomen aufgrund von monatlicher Menstruation.
* Wir ordnen diesen Post ein, als eine Provokation auf eine als überzogen empfundene Diversity-Debatte.
* Grundsätzlich liegt dem Post ein falsches Bild von Gleichberechtigung zugrunde: Gleichberechtigt heiß nicht gleich sein, alles gleich machen und gleich funktionieren, sondern es geht darum, dass jede Person gleiche Rechte hat.
* Wir finden die Sensibilisierung und das Bewusstsein gegenüber Periodenbeschwerden richtig und wichtig, da in der Arbeitsrealität diese Art von Schmerzen oft noch stigmatisiert und als individuelle Lappalie abgetan wird. Womöglich aus folgenden Gründen:
* Menstruationsbeschwerden sind nicht ansteckend und für Menschen ohne Uterus nicht wirklich nachvollziehbar. Wir glauben, offen anzusprechen, dass man monatlich nicht einsatzbereit ist, ist in unserer Gesellschaft noch mit Scham behaftet, ähnlich wie bei einer chronischen Erkrankung.
* Viele Frauen fühlen einen enormen Druck, sich durch gleiche Leistung und Belastbarkeit zu beweisen. Dazu gehört es oftmals solche (meist wiederkehrenden) Beschwerden eher mit sich selbst auszumachen, um keine Schwäche zu zeigen. Es steht unserer Gesellschaft noch einiges an Arbeit und Aufklärung bevor, um differenzierter über Gleichberechtigung und Diversität am Arbeitsplatz zu denken.
Wie denkt ihr darüber?
Marina & Patrick.
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