Die entgrenzten Debatten, die sich nach der Silvesternacht entsponnen haben, sind bis heute nicht abgerissen. Viele Stimmen aus Politik und Medien überschlagen sich darin, rassistische Stereotype über migrantische Jugendliche, vor allem aus dem Berliner Bezirk Neukölln, zu verbreiten. Was aber ist der Grund für diese beispiellose mediale politische Hetze gegen die migrantische Bevölkerung in Berlin und in ganz Deutschland? Und was kann einer Berichterstattung entgegengesetzt werden, die postfaktisch, selektiv und ahistorisch argumentiert?
Diese Fragen diskutiert Massimo Perinelli vom ManyPod mit der politischen Bildnerin, meinungsstarken Journalistin und kommunistischen Influencerin Simin Jawabreh.
Simin Jawabreh ist 25 Jahre alt. Sie absolviert an der FU Berlin ihren Master in Politikwissenschaft und arbeitet als studentische Hilfskraft an der Humboldt-Universität im Bereich Politischer Theorie und in der politischen Bildungsarbeit zu Dekolonialismus, Marxismus und Sicherheit. Sie ist als Kommunistin in diversen antirassistischen Bewegungen aktiv und schreibt auch journalistisch. Auf Instagram @siminjawa bezeichnet sie sich ironisch als „Professionelle Krawallbarbie“, doch ihre Inhalte sind meist ernst: Es geht um Kapitalismus, Kolonialismus, Polizeigewalt – und darum, wie wir all das überwinden können.
Foto: Doro Zinn
Weiterführende Links:
Studie zu Clankriminalität von Jorinde Schulz und Niloufar Tajeri:
Studie zu Clankriminalität von Mahmoud Jaraba:
Podcast: Geschichte der Gegenwart: Spaltung von oben
Podium: Razzien gegen „Clan-Kriminalität“
Podium: Von Neukölln bis Hanau – Shisha-Bars im Visier
Podium: Ausnahmslos aufklärungsbedürftig, zur Kölner Silvesternacht 2016
Literatur: Stuart Hall: Policing the Crisis (1978)
Literatur: Daniel Loick, Vanessa E. Thompson (Hrsg.) (2022): Abolitionismus