Alexa ist bei der Automatisierung des Kundendialogs und beim Conversational Commerce also nur wenig hilfreich. ChatGPT, die derzeit so viel gelobte Text-KI auch nicht. Denn das System kann bislang noch keinen Dialog im Sinne von Kunden und Handel führen. Es kann nicht auf wichtige Fragen in der Customer Journey reagieren und sie so beantworten, dass am Ende ein zufriedener Kunde oder eine Conversion stehen. Gleichwohl aber zeige ChatGPT, welch hohes Niveau man inzwischen im Bereich Natural Language Processing (NLP) erreicht habe.
Peter Kabel, Gründer, Investor, Hochschulprofessor und Berater ist auch Autor des Buches "Dialog zwischen Mensch und Maschine". Er hat sich beruflich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Gespräch mit beispielsweise einem Bot zufriedenstellend ablaufen kann. Dazu zählt ein einfaches Interface, wie es für ChatGPT existiert. Ebenso wichtig ist aber auch, dass der Chatbot an alle wichtigen Datenquellen des Unternehmens angebunden ist und entsprechend antworten kann. Ob der Artikel auf Lager ist, welche Größen sonst noch existieren, aus welchem Material er hergestellt wurde und wie lange die Lieferung dauert. Ansonsten sei kein vernünftiger Conversational Commerce möglich.
Im Grunde aber, so Peter Kabel im Podcast Touch Point, ist es nur eine Frage der Zeit. Bereits in wenigen Jahren sei es insbesondere für die jüngeren Generationen eine Selbstverständlichkeit, mit Maschinen unterschiedlichster Art zu kommunizieren. Unternehmen, die mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten könnten, hätten ein echtes Problem.