Dec 12 2023 55 mins 1
Führt es sich besser zu zweit? Stephanie Dittmer und Clemens Fuest bewältigen die Führung des ifo Institut als Tandem. In einem Forschungsinstitut müssen permanent Kompromisse zwischen dem Ideal der wissenschaftlichen Freiheit und den Ansprüchen der Administration geschlossen werden. Wie das im Alltag am ifo gelingt, schildern die beiden Vorstandsmitglieder auf anregende Weise.
Doch wie gewährleistet ein so einflussreiches Forschungsinstitut neben herausragender Forschung die eigene Unabhängigkeit zu Politik und Gesellschaft sicherstellen? Und welche KPIs eignen sich für die Führung von Mitarbeitenden? Tania Lieckweg (osb-i) verdeutlicht, weshalb das Führungsduo ein Vorbild für gelingende Führung ist: eine Führung, die Dissens zulässt, auf einer gemeinsamen Strategie aufbaut und den Blick über den reinen Output hinaus richtet.
In dieser Folge:
Assoziationen zum Thema Führung in der Wissenschaft:
„Führung macht Spaß!“ sagte Norbert Holtkamp plötzlich bei einer „eingeschlafenen“ Veranstaltung. Das kann laut Tania Lieckweg nicht deutlich genug wiederholt werden.
„Es macht keinen Sinn, kluge Köpfe einzustellen und ihnen dann zu sagen, was sie zu tun haben. Wir stellen kluge Köpfe ein, damit sie uns sagen, was wir tun können.“ Es ist wichtig, die richtigen Leute zusammenzubekommen, und Einigkeit darüber zu schaffen, was das Ziel ist. Und das ist in der Wissenschaft eben nicht selbstverständlich, so Clemens Fuest.
„Leadership is action, not position.” In der Wissenschaft reicht es nicht eine Position innezuhaben, um wirksam führen zu können. Die Legitimation für Führung muss nach Stephanie Dittmer jeden Tag aufs Neue erarbeitet werden.
Science Special:
In diesem vierteiligen Special geht es um Führung in der Wissenschaft. Viele Führungskräfte qualifizieren sich aufgrund ihrer fachlichen Expertise für Positionen, die in unterschiedlichem Ausmaß mit Führungsverantwortung einhergehen. Welche Besonderheiten müssen Führungskräfte im Kontext Wissenschaft berücksichtigen, um Wirksamkeit für sich selbst, ihr Team oder ihre Organisation zu entwickeln? Welche Herausforderungen für Führung entstehen in einem Arbeitsklima, das durch sehr hohen Druck, aber auch viel Freiheit und Selbstorganisation geprägt ist?
Die osb international begründet im Rahmen der Interview-Studie “Leadership in Science”, warum die Nachfrage nach Angeboten zur Professionalisierung von Führung in der Wissenschaft sprunghaft zugenommen hat. Jakob Landzettel (Moderation) verfolgt gemeinsam mit den AutorInnen der Studie und Expert*innen aus der Wissenschaft die Hypothese: “Erfolgreiche Wissenschaft benötigt gute, wirksame Führung!”.
Moderation und Redaktion: Jakob Landzettel
Design: Saira Hussain und Julia Guther von Studio Workshop
Gäste der osb international und Autor*innen der Studie: Dr. Katrin Glatzel, Dr. Heiko Hilse, Dr. Tania Lieckweg und Dr. Simone Ostermann
Externe Gäste:
Dr. Anne Schreiter – Geschäftsführerin der German Scholars Organization e.V. (GSO)
Kerstin Dübner-Gee – Abteilungsleiterin für “Personalentwicklung und Chancen an der Max-Planck-Gesellschaft (MPG)
Dr. Stephanie Dittmer & Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest – Geschäftsführung des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. (ifo)
Prof. Dr. Lauri Wessel – Professor an der European New School of Digital Studies (ENS)