Invisible Patient


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Jan 08 2024 62 mins  
Gesundheitsdaten auf dem Prüfstand

Warum werden KI-Modelle zur Brustkrebsvorsorge hauptsächlich an biologisch-männlichen Körpern trainiert, obwohl 99% aller Diagnosen biologisch-weibliche Körper betreffen? Und wieso sind Black, Indigenous und/oder People of Colour (BIPoC) in dermatologischen Studien trotz medizinisch relevanter Faktoren kaum oder teils überhaupt nicht repräsentiert? Mangelnde geschlechtsspezifische Gesundheitsforschung, einseitige Schulungen von Fachpersonal, implizite Vorurteile und verallgemeinernde Kriterien beeinflussen ärztliche Entscheidungen. All das wirkt sich auf die Diagnose und die Behandlung von Patient*innen aus und fördert Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem. Wie groß die ‘Gender Data Gap’ in der Medizin wirklich ist und wie wir Diskriminierung in medizinischen Datensätzen bekämpfen können, diskutieren wir in der November-Ausgabe des Digitalen Salons.


Digitaler Salon: Invisible Patient



  1. November 2023 | 19.00 Uhr


Die Moderatorin Katja Weber (radioeins/rbb, Deutschlandfunk Nova) diskutierte mit:


Ephsona Shencoru, sie ist Fachärztin für Dermatologie und seit 2019 an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin tätig. Neben ihrer chirurgischen Tätigkeit leitet sie die Sprechstunde für Skin of Color Dermatologie. Im Rahmen dessen wurde zudem diese Jahr ein Onlinefragebogen für Dermatolog:innen in Deutschland zum Wissensstand über Skin of Color Dermatologie entwickelt. Ephsona publizierte zu diesem Thema und die verbundenen gesundheitlichen Disparitäten bereits verschiedenste Beiträge und Fortbildungen in hochrangigen dermatologischen Fachzeitschriften.


Gertraud Stadler, sie vertritt die Professur für geschlechtersensible Präventionsforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Ihr zentrales Interesse gilt personalisierten Präventionsinterventionen und der Frage, wie Einzelpersonen und Paare ihr Alltagsverhalten ändern können, um ein Leben lang gesund zu bleiben und einen besseren Umgang mit Krankheiten zu finden. Ihre Arbeit ist gekennzeichnet durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Medizin, aber auch Ernährungswissenschaften, Pflegewissenschaften, Sportwissenschaften, Statistik und Technologie.


Isabelle Guenou, sie ist Co-Gründerin und CEO von the blood. Das Health Tech Start-up nutzt Menstruationsblut als Möglichkeit für einen nicht-invasiven Bluttest. Mit ihrer Arbeit will die Unternehmerin dazu beitragen, den Mangel an Daten zum weiblichen Körper zu verringern.


Die Einführung übernahm Katharina Mosene, sie ist Politikwissenschaftlerin (M.A.) und arbeitet am Hans-Bredow-Institut (HBI) im Bereich Forschungs- und Veranstaltungskooperationen, vor allem im Zusammenhang mit dem HIIG und dem Network of Centers. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt intersektionalen feministischen Ansätzen im Bereich Netzpolitik, Intelligente Technologien und Internet Governance. Neben dem Kontext Digitale Gewalt, Hatespeech und Anti-Feminismus beschäftigt sich sich mit tradierten Biases und ethischen Fragen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. In ihrer Freizeit ist sie Gründungsmitglied von netzforma* e.V. – Verein für feministische Netzpolitik. Dort beschäftigt sie sich mit Themen wie dem Fördern eines gleichberechtigten Zugangs zum Internet und zu digitalen Inhalten, Schutz vor Gewalt im Netz und dem Recht auf Privatsphäre.