Freiwillige Feuerwehren spielen in ländlichen Gebieten eine zentrale Rolle beim Schutz vor Bränden und Katastrophen. Sie sind jedoch nicht nur für die Sicherheit wichtig, sondern auch für den sozialen Zusammenhalt der Gemeinschaft. In ihrer vielseitigen Rolle stehen sie vor verschiedenen Herausforderungen. Der demografische Wandel erschwert es oft, neue Mitglieder und Quereinsteigende für die Feuerwehr zu gewinnen. Im Einsatzfall müssen die Aktiven zudem mit langen Anfahrtswegen zwischen Arbeit und Wohnort umgehen. Die Balance zwischen Beruf, Ehrenamt, Familie und Freizeit stellt viele Engagierte vor eine echte Aufgabe.
In dieser Episode werden diese Probleme von Expert:innen beleuchtet und Lösungsansätze diskutiert. Ein Beispiel aus Oberbayern zeigt einen konstruktiven Weg auf. Hier hat die Freiwillige Feuerwehr die Initiative ergriffen und ein Dorfgemeinschaftshaus geschaffen. Diese Geschichte verdeutlicht, dass ländliche Gebiete nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen bieten: Feuerwehr agiert hier als sozialer Akteur, der die demokratische Kultur vor Ort stärkt. Das Gemeinschaftsgefühl, das durch die Feuerwehr gefördert wird, motiviert und kann ein wichtiger Baustein für eine intakte, gut funktionierende ländliche Gemeinschaft sein. Denn wenn viele Menschen zusammenarbeiten und sich vernetzen, kann das zum entscheidenden Vorteil für geforderte Regionen werden.
Transparenz
In dieser Folge kommen folgende Gesprächspartner:innen zu Wort:
Felix Marx, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Rapperszell
Dr. Annett Steinführer, Sozialwissenschaftlerin am Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen des Johann Heinrich von Thünen-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
Sandra Hofmann, stellvertretende Ortswehrleiterin Freiwillige Feuerwehr Gornau
Daniel Löwenhagen, Leiter der Geschäftsstelle bei Kreisfeuerwehrverband Vogtland e.V.
Der Bau des Dorfgemeinschaftshaus Rapperszell wird in dieser Episode eingehend beleuchtet.
Außerdem wird auf die Forschungsergebnisse des Verbundprojektes InDaLE des Thünen-Instituts verwiesen, bei dem Ansätze der Daseinsvorsorge in verschiedenen europäischen Ländern hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Übertragbarkeit auf ländliche Räume in Deutschland untersucht wurden.
Zum Aspekt Arbeitsplatzregelungen sei die Stellungnahme des Deutschen Bundestags "Freistellung und Entgeltfortzahlung von Helferinnen und Helfern im
Helfern im Zivil- und Katastrophenschutz" erwähnt, die deutlich unterstreicht, dass Einsatzkräften "der Freiwilligen Feuerwehren durch ihr Ehrenamt keine Nachteile entstehen dürfen".
Dieser Podcast wird gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe (ZdT)“. Die im Bundesprogramm geförderten Projekte der Landesfeuerwehrverbände Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben die Produktion inhaltlich beraten. Seit Februar 2024 hat sich die Zahl der durch ZdT geförderten Projekte von elf auf zehn reduziert, deswegen ist in den ersten Folgen noch von Projekten in elf Landesverbänden die Rede.