In Kriegszeiten besteht seit jeher eine besondere Affinität zur Lyrik. Durch ihre knappe Form lassen sich lyrische Texte auch in Situationen schreiben, in denen nur wenig Zeit bleibt, und schaffen so einen besonders unmittelbaren Zugang. Gleichzeitig lädt die Gattung dazu ein in konzentrierter und deautomatisierter Weise das eigentlich Unsagbare auszudrücken und dadurch aus der Erstarrung schockierender Erlebnisse partiell auszubrechen. Florian Lützelberger, Postdoc an der Universität Bamberg, erläutert seine Herangehensweise an Kriegslyrik und spricht mit uns über Spuren von Kriegstraumata in poetischen Texten.
Interview: Stefanie Mayer
Textpassage aus:
Apollinaire, Guillaume: Calligrammes. Poèmes de la paix et de la guerre (1913-1916). Paris [1918] 2015: Gallimard, S. 130-133.
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Zum Weiterlesen:
Lyon, Philippa: Twentieth-Century War Poetry. A Reader’s Guide to Essential Criticism. Houndmills u. a.: Palgrave Macmillan 2005.
Molina Taracena, Pilar:_ La poética de la poesía de la Guerra Civil española. Diversidad en la unidad_. Oxford u. a.: Peter Lang 2016.
Rehage, Georg Philipp: ‚Wo sind Worte für das Erleben‘. Die lyrische Darstellung des Ersten Weltkrieges in der französischen und deutschen Avantgarde (G. Apollinaire, J. Cocteau, A. Stramm, W. Klemm) (Studia Romanica 111). Heidelberg: Winter 2003.
Stanzel, Franz Karl: „Englische und deutsche Kriegsdichtung 1914-1918. Ein komparatistischer Versuch“, in: Sprachkunst 18 (2), 1987, S. 227-244.