15 Prozent der Gesellschaft entscheiden für 100 Prozent der Gesellschaft, wie unsere gebaute Umwelt aussieht, denn geplant und gebaut wird von Männern, die die Führungspositionen in der Architekturbranche fast ausschließlich besetzen. Das ist nicht nur ein Gerechtigkeitsproblem, sagt Karin Hartmann, es verschärft auch die Klimakrise. Wir sprechen mit der Architektin und Autorin über den Zusammenhang von Feminismus, Architektur und Klimaschutz.
Was ist das sinnvollste, das sie als Architektin tun kann? Diese Frage hat sich Karin Hartmann gestellt und plädiert seitdem vehement für mehr Diversität in der Architektur und Planungsbranche, um vielfältige Lebensrealitäten einzubinden und mitzuplanen. Sie berichtete uns von dem Haltungswandel, den sie von der Architekturbranche erwartet: Hin zu mehr Empathie für die Nutzerinnen des Gebäudes und zu einer fürsorglichen Gestaltung unserer Umwelt und somit unseres Planeten. Nicht der Ruhm des Architekten, sondern die Nachhaltigkeit von Bauwerken und Stadtlandschaft und die Bedürfnisse der Bewohnerinnen sollten im Zentrum der Planung stehen.
Karin Hartmann erzählt von ihren Aufwach-Momenten und dem Möglichkeitsraum der sich öffnet, wenn die Klimakrise wirklich in ihren verschiedenen Facetten verstanden wird. Daraus schöpft sie Optimismus und den Mut zu Handeln. Insbesondere Architekt*innen haben einen wahnsinnigen Gestaltungsspielraum im Kampf gegen die Klimakrise, wie uns Karin in dieser Folge aufzeigt.
Moderation: Anna Brehm (Referentin für Ökologie & Nachhaltigkeit, Heinrich-Böll-Stiftung).
Karin Hartmann ist Architektin und Autorin. Sie schreibt, spricht und forscht zu Architektur und Stadtplanung aus intersektional-feministischer Sicht. 2022 erschien ihr Buch Schwarzer Rolli, Hornbrille. Plädoyer für einen Wandel in der Planungskultur im JOVIS-Verlag. Außerdem ist die Lehrbeauftragt an der TU Wien.
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Foto: Marion Schoenenberger (c); Bearbeitung: Heinrich-Böll-Stiftung