Banken im Wandel – vom guten alten Sparbuch zur Investmentbank
Wer von uns erinnert sich nicht daran, wenn man als Kind seine volle Spardose zur Bank oder Sparkasse um die Ecke gebracht hat, um die zusammengesparten Münzen auf das Sparbuch einzuzahlen und im Optimalfall vom Bankmitarbeiter noch ein Bonbon oder Heftchen zum Lesen bekommen hat? Diese Zeiten sind wohl lange vorbei und auch für erwachsene Kunden haben sich die Zeiten geändert. War früher der Sparbrief oder das Festgeld bei der Geldanlage das Produkt der ersten Wahl, bekommen viele Kundinnen und Kunden von ihren Bank“beratern“ lieber komplizierte Zertifikate oder Investmentfonds angeboten. Dabei hat der Verkaufsdruck, dem Bankmitarbeiter unterliegen und den auch die Kunden zu spüren bekommen, von Jahr zu Jahr immer mehr zugenommen. Den Spruch „die wollen mir nur wieder was verkaufen“ hört man immer häufiger, wenn man sich über Banken und deren Ansehen unter Verbrauchern unterhält.
Digitale Transformation – gut für die Banken, nicht immer gut für Verbraucher
War es vor zehn Jahren noch normal, dass fast in jeder größeren Ortschaft mindestens eine Niederlassung einer Bank oder Sparkasse war, hat sich das Bild nun gewandelt. Immer mehr Bankfilialen werden geschlossen – egal ob auf dem Land oder in der Stadt – und die Kunden werden mit dem Onlinebanking vertröstet. Sicherlich ist das Onlinebanking für einen Großteil der Bankkunden und vor allem für die Kreditwirtschaft eine Win-win-Situation. Bankdienstleistungen stehen rund um die Uhr zur Verfügung und Bankinstitute sparen ohne Filialen eine Menge an Kosten ein. Doch diese Kosteneinsparungen werden in der Regel nicht an die Kunden weitergegeben. Im Gegenteil: der persönliche Service vor Ort wird reduziert und die Gebühren werden trotzdem erhöht. Das Nachsehen haben vor allem ältere Menschen, für die Onlinebanking ein Buch mit sieben Siegeln ist oder die gar kein Computer oder Smartphone besitzen. Ihnen fehlt ein kontinuierlicher Ansprechpartner vor Ort und somit eine Vertrauensperson, mit der sie ihre Bankgeschäfte abwickeln können.
Bankenwechsel – oft der einzige Weg für unzufriedene Kunden
Wer mit seiner Bank nicht mehr zufrieden ist, weil der Service unzureichend erscheint oder die Gebühren zu hoch sind, dem bleibt nur der Bankenwechsel als letzter Weg aus der Misere. Hierzu bietet die Kreditwirtschaft mittlerweile einen Kontoumzugsservice an, der über die Grenzen der verschiedenen Banken- und Sparkassengruppen funktioniert. Die alte Bank übermittelt der neuen Bank die bisherigen Zahlungsdaten des Kunden (Daueraufträge, Lastschriften usw.) und diese richtet sie beim neuen Konto wieder ein und informiert die Zahlungsempfänger. Dieser Service ist also unkompliziert und funktioniert in der Regel sehr zuverlässig. Doch vor dem Wechsel zu einer neuen Bank sollten sich Verbraucher überlegen, welcher Kundentyp sie überhaupt sind und daraufhin das für sie passende Angebot auswählen. Sollte es mal Probleme mit der eigenen Bank oder eine Meinungsverschiedenheit geben, können sich Verbraucher an die Schlichtungsstellen der jeweiligen Bankengruppen oder an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wenden.