Nov 11 2024 35 mins 6
Der legendäre Wurstelprater, Wiens über 250 Jahre alter Vergnügungspark, ist untrennbar mit dem Namen Habsburg verbunden, war es doch Kaiser Joseph II., der das einst dem Adel vorbehaltene Jagdgebiet 1766 für die Bevölkerung öffnete. Sein Nachfahre Ferdinand Habsburg wäre heute Kronprinz. Auch Ferdinands Gastgeberin stammt aus einer alten Wiener Familien-Dynastie: Silvia Lang betreibt in fünfter Generation Fahrgeschäfte, darüber hinaus leitet sie den Praterverband, die Interessensgemeinschaft der Prater-Schausteller:innen. Die beiden erzählen, mit welchen Bürden und Privilegien ihr besonderes Erbe ein Leben lang verbunden ist. Silvia fordert den Profi-Rennfahrer auf der Gokart-Bahn heraus und dreht mit ihm seine allerersten Runden im Riesenrad. Dort, hoch oben über dem Wurstelprater in Wagon 28, geben die beiden Einblicke in ihre außergewöhnlichen Lebensgeschichten.
Silvia Lang
Silvias Vorfahren kamen 1866 in den Prater. Die Ururenkelin der berühmten Prater-Schausteller August Schaaf und Nikolai Kobelkoff betreibt selbst mehrere Attraktionen, beispielsweise das Magic Dreamland und die Wiener Rutsche. Seit Oktober 2022 steht sie auch dem Praterverband vor, der seit 1909 die Interessen der Schausteller:innen vertritt. Sie repräsentiert den Wurstelprater nach außen und arbeitet jeden Tag unermüdlich daran, die Prater-Traditionen zu bewahren und an die Jugend weiterzugeben.
Ferdinand Habsburg
Hätte Österreich noch eine Monarchie, wäre Ferdinand heute Thronfolger. Ferdinand Zvonimir Maria Balthus Keith Michael Otto Antal Bahnam Leonhard Habsburg-Lothringen - wie er mit vollem Namen heißt - ist der Urenkel von Karl I., dem letzten Kaiser (1916-1918) des Habsburger-Reichs. Ferdinand besuchte eine internationale Schule in Wien. Über den Kartsport führte sein Weg in den Profi-Motorsport. Heute tritt er für den französischen Rennstall Alpine in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft an. Seine Freizeit - einige Tage pro Monat - verbringt Ferdinand in Wien.
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