In der aktuellen Folge von „Pioniere wie wir“ spricht Fabian Kienbaum mit Dr. Marc Zoellner, Geschäftsführer von HOPPECKE. HOPPECKE, ansässig im Sauerland, ist ein Global Player im Bereich der Energiespeicherlösungen, und blickt inzwischen auf eine fast 100-jährige Geschichte als Familienunternehmen zurück.
Dr. Marc Zöllner, seit 2003 CEO von HOPPECKE, gibt im Gespräch mit Fabian Kienbaum Einblicke in die Geschichte und die Strategie des Unternehmens. Einer von vielen interessanten Aspekten dabei: HOPPECKE war lange Zeit Hersteller für Starterbatterien für PKW. Diesem Markt hat man jedoch nach vielen Jahrzehnten bewusst den Rücken gekehrt und sich stattdessen auf kleinere, aber lukrativere Absatzmärkte konzentriert, wie eben Batterien für Züge oder die Entwicklung von Hochleistungsspeichern.
Letzteres passiert seit 2019 in der dafür gegründeten Tochtergesellschaft INTILION. In Paderborn angesiedelt – also bewusst nicht am Haupthaus in Brilon – konzentrieren sich die dortigen Kollegen vornehmlich auf das Engineering und nicht mehr auf die Herstellung von Batterien. Ihr Ziel: Die flächendeckende Nutzbarmachung erneuerbarer Energien zu Zeiten, in denen Wind- und Solaranlagen keinen Strom generieren können. Speicherlösungen dieser Art sind für die Energiewende in Deutschland und global absolut essenziell.
Nach fast 100 Jahren Unternehmensgeschichte spielen Tradition und fest verankerte Werte bei HOPPECKE nach wie vor eine große Rolle. Marc Zoellner spricht über den Wert eines starken Teams, den Umgang mit dem Fachkräftemangel und die Bedeutung einer langfristigen Perspektive – sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Dabei gehen Vision und Verantwortung bei HOPPECKE Hand in Hand. Das Credo: „Wir machen elektrische Energie verfügbar für jeden und überall.“
Da HOPPECKE seit vielen Jahren international tätig ist, ist laut Zoellner eine möglichst gleichbleibende Unternehmenskultur über Landesgrenzen hinweg besonders wichtig. Ein gemeinsames Wertfundament bietet dafür die Basis. Initiativen zur Förderung des Nachwuchses, wie internationale Austauschprogramme für Auszubildende, sind weitere Mittel, um die HOPPECKE-Familie weltweit zu vernetzen.
Abschließend äußert sich Marc Zoellner zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands. Er lobt das System der sozialen Marktwirtschaft, kritisiert aber die zunehmende Bürokratie und das mangelnde Vertrauen in die Marktkräfte. Für die Energiewende sieht er hohe Preise als unvermeidbar, hält jedoch Innovation und marktwirtschaftliche Ansätze für die beste Strategie zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Diese und viele weitere spannende Einblicke gibt euch Marc Zoellner in unserer neuen Folge von „Pioniere wie wir“.
Zur Person
Dr. Marc Zoellner, Jahrgang 1966, ist geboren und aufgewachsen in Brilon. Nach dem Studium der VWL an der Universität in Bonn und BWL an der Universität zu Köln promovierte er in Köln. Anschließend verbrachte er seine ersten fünf Berufsjahre bei der Linde AG.
Sein Einstieg bei HOPPECKE erfolgte in der Position als Head of Motive Power Business. 2003 wurde er CEO.
Er ist verheiratet und hat drei Söhne.
HOPPECKE ist der größte europäische Hersteller von Industriebatterien in privater Hand. Das 1927 gegründete Familienunternehmen entwickelt und produziert Blei-Säure-, Nickel-Faserstruktur- und Lithium-Ionen-Batterien für vier Hauptanwendungsbereiche: emissionsfreie Antriebe von Flurförderzeugen und Maschinen (trak), abgesicherte Stromversorgung z. B. für Rechenzentren und IT-Anlagen (grid), Speicherung regenerativer Energien für Off- und Ongrid-Anwendungen (sun) sowie Absicherung und Antrieb von Bahn- und Metrosystemen (rail). Mit der Gründung der INTILION AG vor fünf Jahren und eines spezialisierten rail-Unternehmens in diesem Jahr hat HOPPECKE gezielt neue Märkte erschlossen. INTILION und Rail erzielen jeweils knapp 100 Mio. € Umsatz, während der Kernbereich mit grid und trak über 400 Mio. € beiträgt. Insgesamt beschäftigt HOPPECKE mehr als 2.000 Mitarbeiter weltweit.