Bianca - Klassenzimmer nach Feierabend


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Jan 30 2025 51 mins  
Wie ist Schule als Erwachsene?

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(04:16) Der beste Kaffee ist der, den man mit Freunden trinkt, und die Zeit verfließt einfach so.
(04:47) Schulkaffeeautomaten-Kaffees sind noch immer nicht besser.
(05:58) Die Lehre würde ich auf jeden Fall wieder machen, weil du Berufserfahrung bekommst.
(07:39) Für die Handelsakademie hätte ich eine Aufnahmeprüfung machen müssen, und die habe ich mich nicht getraut zu machen.
(09:00) Ich hatte lange den Gedanken im Kopf, die Matura nachzumachen – fürs Ego und um zu wissen: Kann ich’s oder kann ich’s nicht?
(09:33) Abendschule kostet Kraft. Ich hatte viermal die Woche Unterricht von 18:00 bis 22:00 nach einem ganzen Arbeitstag.
(10:44) Das Einzige, was in der Abendschule unangenehm ist, ist, dass die Lehrer oft jünger sind als man selbst.
(11:13) Manchmal haben Lehrer in der Abendschule gesagt: „Das ist so wichtig, du wirst es jeden Tag brauchen.“ Und da ich schon seit ich 18 bin im Büro arbeite, habe ich mir gedacht: Na, das habe ich noch nie gebraucht.
(11:30) Wenn man als Erwachsener versucht, Lehrern zu erklären, was man braucht oder nicht, kommt man in mehr Konflikte als mit 17.
(13:11) Am ersten Tag, an dem ich in der Schule war, wurde gesagt: „Jetzt seid ihr 27, und 80 % werden wegfallen.“ Schlussendlich waren wir bei der Matura zwei Personen.
(13:19) Nach der Abendschule bleibt für die Matura fast niemand übrig, weil so viele aufgeben.
(13:25) Während Corona und den Lockdowns wurde die Abendschule komplett vergessen.
(14:33) Meine Freunde haben immer gesagt, dass ich’s durchziehen soll.
(14:44) Man braucht Freunde, die einem Rückhalt geben.
(16:35) Schule und Arbeit konstant zu trennen, ist mir zeitweise sehr schwergefallen.
(18:01) Während Corona und dem Unterricht am Laptop war ich knapp daran, aufzuhören, aber dann habe ich mir gedacht, dass ich schon so viel Geld reingepfeffert habe – da wär’s mir echt schad drum.
(18:11) Ich war zu gierig, um das Geld, das ich schon bezahlt hatte, auf der Strecke zu lassen.
(20:12) Hausübungen waren schon ein Problem, weil sich um 10 Uhr abends noch hinzusetzen und Mathehausübung zu machen nicht so meins war.
(21:13) Ich hatte Wochen, in denen ich mir dachte: Ich kauf mir die Socken neu, weil ich keine Zeit zum Wäschewaschen habe.
(24:16) Man gewöhnt sich schon sehr schnell daran, mehr Freizeit zu haben.
(27:36) Ich habe gelernt, To-do-Listen zu machen und abzuarbeiten und meine Freizeit viel mehr zu genießen.
(28:05) Der Gedanke, nach dem Bachelor noch den Master zu machen, ist schon da.
(28:48) Wenn mich jemand nach Tipps für die Abendschule fragt, würde ich die Gegenfrage stellen: Wie sehr willst du’s?
(28:54) Um in der Abendschule bis zur Matura zu kommen, muss man es wirklich wollen und es auch wirklich nur für sich selbst machen – nicht, weil jemand anderer sagt: „Du hast ja keine Matura.“
(29:12) Es hat Abende gegeben, an denen ich geweint habe, weil ich nicht mehr wollte und noch fünf Hausübungen machen musste, während in der Arbeit auch noch viel zu tun war.
(29:46) Ich habe vergessen, mich von Turnen abzumelden.
(31:56) Ich glaube, Abendschullehrer zu sein ist nicht schön.
(35:37) Ich hatte großes Glück mit meinem Chef und meinen Arbeitskollegen, die mich früher gehen ließen, wenn ich eine Schularbeit hatte.
(38:25) Ich bin als Erwachsene in der Abendschule wegen Lachens auseinandergesetzt worden.
(43:22) In Wien ist der Zugang zur Bildung schon einfacher als am Land. Ich hätte mit 10 Jahren ca. 40 Minuten mit dem Postbus zum Gymnasium fahren müssen – und der fährt nur dreimal am Tag überhaupt.
(47:27) Ich habe meine Ungeduld entdeckt.
(49:13) Es war schwer zu lernen, dass es vollkommen okay ist, sich Zeit für sich zu nehmen.