Anita Berber – Das kurze Leben der skandalumwitterten Tänzerin


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Feb 03 2025 62 mins   1
Im Gespräch mit dem Journalisten Armin Fuhrer

Anita Berber (1899-1928) zählt sicher zu den schillerndsten Figuren der wilden 20er-Jahre. Mit ihren hüllenlosen Auftritten provozierte sie schon als Teenager die gutbürgerliche Gesellschaft. Ihre Sehnsucht, als ernsthafte Künstlerin anerkannt zu werden, erfüllte sich nicht, weil das Publikum in den Kabaretts und Varietés, in denen sie auftrat, an der Kunst weit weniger Interesse hatte als an dem nackten Körper der Tänzerin. Und so lebte sie von der Provokation: Kokain- und alkoholabhängig prügelte sie sich mit Kritikern auf offener Bühne, bestahl Gäste, die ihre Aufführungen besuchten, lief nur mit einem Pelzmantel bekleidet, unter dem sie nichts trug, durch Berlin. Sie zählt zu den meistporträtierten Künstlerinnen ihrer Zeit, Otto Dix’ Gemälde der Berber als abgelebte Frau in rotem Kleid zählt zu den Ikonen der Neuen Sachlichkeit und trug sicherlich dazu bei, dass sie heute nicht vergessen ist. – Marc Lippuner spricht mit dem Journalisten Armin Fuhrer, der in seinem neuen Buch "Sextropolis. Anita Berber und das wilde Berlin der Zwanzigerjahre" das kurze, skandalumwitterte Leben der Femme fatale im Kontext ihrer Zeit einordnet: Wo sonst, als im Berlin der frühen Weimarer Republik, wäre eine solche Karriere möglich gewesen?