300 Millionen Euro gedreht – Picam-Chef muss fast sechs Jahre in Haft


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Mar 08 2025 53 mins   457 4 0

Ein Jahr hat die Hauptverhandlung gedauert. Nun steht fest: Der Picam-Chef Thomas Entzeroth muss fünf Jahre und zehn Monate ins Gefängnis, weil er 3000 Anleger betrogen hat und rund 300 Millionen Euro durch ein Schneeballsystem rotierte.


Einst klangen die Offerten von Picam nach dem perfekten Investment. Die Vermögensverwalter versprachen ihren Geldgebern, mit Wertpapierhandel zwischen 15 und 20 Prozent Rendite zu erwirtschaften. Möglich mache das ein Wundercomputer in der Schweiz, der Handelssignale auswertet.


Rund 3000 Investoren glaubten die Geschichte und legten im Zeitraum von 2007 bis 2017 an. Hunderte werden ihr Geld nicht mehr wiedersehen. „Es entstand ein Geldkreislauf, und letztlich haben wir es hier mit einem Schneeballsystem zu tun“, begründete der Vorsitzende Richter das Urteil.


Diese Betrugsmasche ist ein Klassiker in der Wirtschaftskriminalität. Das Verbrechen wird immer größer, je mehr Zeit vergeht, wie bei einem Schneeball, der den Berg hinab rollt. So lange mehr Menschen einzahlen, als Aussteiger ausbezahlt werden müssen, geht es gut. Wenn die Neuanleger wegbleiben, kollabieren Schneeballsysteme irgendwann, wie Picam im Jahr 2017.


Ob Entzeroths Verteidiger in Revision gehen, ist nicht bekannt. Allerdings hat er ein Geständnis abgelegt, das Strafmaß ist zudem Teil eines Deals mit der Justiz.
Heute sprechen wir im Podcast Handelsblatt Crime über die juristische Aufarbeitung des Millionen-Betrugs. Es geht um die Strafverfolgung, die Verhandlung und eine große Frage: Haben die Picam-Opfer mit Prozess und Urteil Gerechtigkeit erfahren?


Zur Vorgeschichte von Picam im Podcast: Handelsblatt Crime: Wie bei Picam 300 Millionen Euro verschwanden




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