Gebetsanliegen des Papstes | März


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Mar 04 2025 10 mins   5

Für Familien in Krisen


Beten wir, dass zerbrochene Familien durch Vergebung die Heilung ihrer Wunden finden können, indem sie auch in ihren Unterschieden den Reichtum der anderen wiederentdecken.


Auszug aus einer Ansprache des Papstes


Im nachsynodalen Schreiben Amoris Laetitia schreibt Papst Franziskus:
Die Geschichte einer Familie ist durchfurcht von Krisen aller Art, die auch Teil ihrer dramatischen Schönheit sind. (…) Jede Krise bedeutet eine Lehrzeit, die erlaubt, die Intensität des miteinander geteilten Lebens zu vertiefen oder zumindest einen neuen Sinn in der Eheerfahrung zu finden. Unter keinen Umständen darf man sich mit einer absteigenden Entwicklung, einer zwangsläufigen Verschlechterung, mit einer erträglichen Mittelmäßigkeit abfinden. Es ist gut, die Eheleute zu begleiten, damit sie die Krisen, in die sie geraten, hinnehmen können und imstande sind, sich der Herausforderung zu stellen und sie zu einem Ort im Leben der Familie zu machen. (…)
Die unmittelbare Reaktion ist, sich gegen die Herausforderung einer Krise zu sträuben und in die Defensive zu gehen, weil man spürt, dass sie der eigenen Kontrolle entgleitet, denn sie zeigt die Unzulänglichkeit der eigenen Lebensweise, und das stört. Dann greift man zu dem Mittel, die Probleme zu leugnen, sie zu verbergen, ihre Bedeutung zu relativieren, nur auf Zeit zu setzen. Doch das verzögert die Lösung und führt dazu, viel Energie für nutzlose Verdrängung zu verbrauchen, welche die Dinge immer noch weiter kompliziert. Die Bindungen werden mürbe, und es verstärkt sich eine Abschottung, welche die Vertrautheit schädigt. In einer nicht angenommenen Krise ist das, was am meisten beeinträchtigt wird, die Kommunikation. Auf diese Weise wird der, welcher „der Mann, den ich liebe“ war, nach und nach „mein Gefährte von jeher“, dann nur noch „der Vater meiner Kinder“ und schließlich ein Fremder, bzw. „die Frau, die ich liebe“ wird über die gleichen Abstufungen schließlich zu einer Fremden.
Um einer Krise zu begegnen, muss man präsent sein. Das ist schwierig, denn manchmal isolieren sich die Menschen, um nicht zu zeigen, was sie empfinden; sie ziehen sich ins kleinliche und trügerische Schweigen zurück. In diesen Momenten ist es notwendig, Räume zu schaffen, um sich von Herz zu Herz auszutauschen. Das Problem ist, dass es schwieriger wird, sich in einem Moment der Krise so auszutauschen, wenn man diesen Austausch nie gelernt hat. Es ist eine wirkliche Kunst, die man in Zeiten der Ruhe lernt, um sie in schwierigen Zeiten anzuwenden.
Die Kirche darf nicht aufhören, Stimme der Schwächsten zu sein: der Kinder, die leiden, oft im Stillen. Darum dürfen die christlichen Gemeinden die geschiedenen Eltern in neuer Verbindung nicht alleine lassen. Im Gegenteil, sie müssen sie einschließen und in ihrer Erziehungsaufgabe begleiten. (…) Den Eltern zu helfen, ihre Wunden zu heilen, und ihnen spirituell beizustehen, kommt auch den Kindern zugute: Sie brauchen das familiäre Gesicht der Kirche, die ihnen in dieser traumatischen Erfahrung Halt gibt.


Einige Fragen zu den Haltungen im Alltag
Familien in Krisen brauchen Begleitung. In einer solchen Krisensituation ist es wichtig, sich gegenseitig (weder innerhalb der Familie noch von außen) zu verurteilen, sondern zu lernen, Unterschiede zu akzeptieren und die Würde des anderen und die eigene anzuerkennen.. Gelingt mir dies in meinem Alltag? Bin ich bereit zu verzeihen? Wann habe ich selbst Verzeihung erfahren?


Papst Franziskus erinnert uns daran, dass Krisen zum Leben in einer Familie dazugehören. Ich erinnere mich an meine Familie. Mit welchen Menschen tue ich mich schwer? Welche Krisensituationen erinnere ich? Die Menschen, die mir in den Sinn kommen, und die Situationen vertraue ich Gott an.
Beten wir, dass zerbrochene Familien durch Vergebung die Heilung ihrer Wunden finden können, indem sie auch in ihren Unterschieden den Reichtum der anderen wiederentdecken.


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