Feb 25 2025 39 mins
Die Wirtschaftsförderung hat im Rahmen des strategischen Handlungsfeldes Nachhaltigkeit fünf Rollen für sich definiert: Vorbild, Promotor, Brücke, Berater und Vernetzer. Sandra Beer hebt hervor, dass ihr bzw. dem Aufsichtsrat die Vorreiterrolle der Wirtschaftsförderung sehr wichtig ist – wenn man glaubwürdig unterstützen will, dann müsse man bei sich anfangen. Die CO2-Bilanzierung als auch dem Prozess der Gemeinwohlbilanzierung werden durchgeführt, um den Status-quo zu definieren und Verbesserungsmaßnahmen zu identifizieren. Es geht letztlich um verantwortungsvolles Handeln in Bezug auf Lieferanten, Eigentümer, Beschäftigte, Kunden und auf das gesellschaftliche Umfeld. Besonders das Kerngeschäft der Wirtschaftsförderung, die Grundstücksentwicklung und -vermarktung, das mit Flächenversiegelung und Ressourcenverbrauch einhergeht, erfordert ein besonderes Augenmerk und muss ausbalanciert werden. Auch der Aufsichtsrat ringt hier so manches Mal.
Sandra Beer macht im Gespräch deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit weiterhin im Focus bleiben muss. Ihr ist aber auch bewusst, dass die Wirtschaft dabei nicht überfordert werden darf. Durch Informationsveranstaltungen und Workshops kann die Wirtschaftsförderung beispielsweise immer wieder unterstützen. Infos zu Förderprogrammen oder guten Praxisbeispielen sind dabei sehr hilfreich.
Die Wirtschaftsförderung versteht sich zudem als Brücke zwischen Verwaltung und Wirtschaft. Münsters Weg zur Klimaneutralität wird vielfältig unterstützt. Sandra Beer weiß dabei auch, dass beim Thema Klimaneutralität an Tempo zugelegt werden muss. Daher unterstützt auch der Aufsichtsrat das groß angelegte Zukunftsprojekt „Ökologische Transformation der Bestandsgewerbegebiete“. In den kommenden Jahren werden in den 42 Gewerbegebieten sukzessiv Infrastrukturmaßnahmen und Unterstützungsmaßnahmen für die einzelnen Betriebe angestoßen.
Ein weiterer großer Hebel im Rahmen der Dekarbonisierung stellen die Batterie- und Speichertechnologien sowie grüner Wasserstoff dar. Sandra Beer ist es wichtig, dass Münster mit seinen exzellenten Forschungseinrichtungen die Entwicklung weiter vorantreibt. Die Wirtschaftsförderung unterstützt hier im Rahmen der Grundstücksvermarktung und des Angebotes an Labor- und Dienstleistungsflächen. Die beiden Clustermanager der Technologieförderung Münster sind dabei Vernetzer zwischen Wissenschaft und der mittelständischen Wirtschaft.
Ein weiterer großer Hebel für mehr Nachhaltigkeit ist die Kreislaufwirtschaft. Dem Aufsichtsrat ist es wichtig, dass das Thema auf der Agenda der Wirtschaftsförderung steht. Sandra Beer sieht darin eine große Gemeinschaftsaufgabe, bei der die Wirtschaftsförderung prädestiniert dafür ist, eine wichtige koordinierende und unterstützende Rolle einzunehmen.