Die Woche #216 – Vertrieb versus Politik, Fachkräftemangel und KI


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Mar 06 2025 30 mins   2
Willkommen zu Folge 216 unseres Podcasts!

Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 216 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 07. März 2025.


Und diese Themen haben wir heute für Sie:
• Der Schmolltalk entfällt heute.
• Und das liegt daran, dass wir zum Gespräch in dieser Folge einige Interviewgäste geladen haben. Die Kollegen waren letzte Woche nämlich auf dem Kongress „Versicherungsvertrieb der Zukunft“ unterwegs und haben dort einige Referenten vors Mikro geholt. Und zwar: Michael Heinz, BVK, und Norman Wirth, AfW, sowie Ute Thoma, die Bayerische, und Christian Nuschele, Standard Life.
• Und in den News der Woche fordert Doris Pfeiffer vom GKV-Spitzenverband eine harte Maßnahme. Der Versicherer-Verband GDV warnt, dass die schwache Konjunktur hierzulande die Finanzstabilität gefährden könnte. Bei Element hat alles nix genutzt. Und 75 Prozent der Deutschen fürchten sich vor einer zu kleinen Rente.


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Bevor es weitergeht, möchten wir Ihnen ein Unternehmen vorstellen, bei dem sich seit über 160 Jahren alles um die Zukunft dreht: Baloise.


Vielseitig, offen und immer mit einem klaren Ziel vor Augen findet das Unternehmen smarte Finanz- und Versicherungslösungen, die das Leben einfach einfacher machen.
Vertrauen und gute Zusammenarbeit sind Baloise dabei besonders wichtig. Denn nur so entstehen Lösungen, die wirklich etwas bewegen – im wahrsten Sinne des Wortes!


Wie bewegen wir uns in Zukunft von A nach B? Welche Services und Produkte passen zu den Bedürfnissen von Kundinnen und Kunden? Und was ist zu tun, wenn neue Risiken um die Ecke biegen?


Baloise findet seit jeher Antworten auf diese Fragen. Durchdachte Lösungen, die Verbraucherinnen und Verbraucher wie Fachleute begeistern. Mit innovativen Konzepten und schneller Reaktionszeit auf Marktveränderungen sorgt Baloise für Tempo und Dynamik in der gesamten Branche.


Fazit: Das Thema Mobilität zeigt, wie Baloise Trends setzt und Kundinnen und Kunden den Rücken freihält, damit diese sich auf das konzentrieren können, was wirklich zählt.


Weitere Infos zu Baloise finden Sie unter www.baloise.de/vertriebspartner


Aus der Redaktion (#Schmolltalk)
Der Schmolltalk entfällt heute.


Im Gespräch
Vergangene Woche fand der MCC-Kongress „Versicherungsvertrieb der Zukunft“ in Köln statt. Und dort fanden sich viele hochkarätige Referenten ein, die Interessantes zu erzählen hatten. Unser Kollege Matthias Heß hat sich daher mit Netfonds-Podcaster Oliver Bruns zusammengetan und einige Gespräche geführt, die Sie nun hier hören können.


Den Anfang macht ein Doppel-Interview mit Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute, kurz BVK, und Norman Wirth, geschäftsführender Gesellschafter des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW. Dabei ging es vor allem um die Poltik. Was wünschen sich die beiden von der neuer Bundesregierung, welche Projekte gilt es unbedingt anzufassen – und wo braucht es, O-Ton Wirth, „unbedingt mehr Regulierung“? Das erfahren Sie jetzt. Die erste Frage stellt der Kollege Heß an Michael Heinz.




Gespräch Wirth-Heinz




Neben den politischen Entwicklungen hat die Versicherungsbranche noch mit weiteren Themen zu tun. Ein großes Problem ist der Fachkräftemangel. Darüber unterhalten sich Oliver Bruns und Matthias Heß mit Ute Thoma, Leiterin Betriebliche Vorsorge Vertrieb bei der Bayerischen. Dabei geht es auch darum, wie man mehr Frauen in den Vertrieb holen könnte.




Gespräch Thoma




Und mit dem letzten Gesprächsgast in diesem Podcast, Christian Nuschele, Vertriebschef bei Standard Life Deutschland, unterhalten sich unsere rasenden Podcaster Heß und Bruns über künstliche Intelligenz, kurz KI. Nuschele geht dabei auf die größte Gefahr bei KI ein – und plädiert dafür vor lauter Technik und Tools nicht die „echte“ Welt zu vergessen.




Gespräch Nuschele




Die News der Woche
Es ist mal wieder Zeit für eine schlechte Nachricht aus der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Das Defizit 2024 liegt mit 6,2 Milliarden Euro nochmals 700 Millionen höher als erwartet. Weshalb die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, offenbar die Nase voll hat. Denn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte sie: „Wir brauchen ein Ausgabenmoratorium, damit die Ausgaben nicht weiterhin schneller steigen als die Einnahmen.“


Und weiter warnt sie: „Wenn die Politik nicht umgehend handelt, dreht sich die Beitragsspirale einfach weiter.“ Das würde für Millionen Versicherte und deren Arbeitgeber spätestens Anfang 2026 erneut deutlich steigende Krankenkassenbeiträge bedeuten. Wie lautet also ihr Vorschlag? Eine Bremse bei den Ausgaben. Ein Ausgabenmoratorium könne demnach dafür sorgen, dass die Krankenkassen ab sofort nicht mehr ausgeben müssen, als sie mit den aktuellen Beiträgen einnehmen.


Das Moratorium müsste dann so lange gelten, bis durch geeignete Strukturreformen Einnahmen und Ausgaben wieder ins Gleichgewicht gebracht seien. Nötig sei ein grundlegender Kurswechsel in der Gesundheitspolitik, forderte Pfeiffer. Das Problem seien die galoppierenden Ausgaben. Hier müsse die Politik ran. „Denn zu oft müssen die Krankenkassen zu viel Geld für zu wenig Qualität bezahlen“, sagte sie.


Jingle
Die momentane Schwäche der Konjunktur in Deutschland und im Euroraum gefährdet die Stabilität des Finanzsystems. Darauf verweist die GDV-Publikation „Financial Stability Perspectives“. Die Schwäche sorgt aus Sicht des Versicherungssektors dafür, dass das Finanzsystem nicht dauerhaft stabil bleiben könnte.


„Die gewaltigen Herausforderungen durch die geopolitischen Umwälzungen, durch Klimawandel und eine alternde Bevölkerung werden wir nur mit einer starken Wirtschaft und einem leistungsfähigen Finanzsystem bewältigen können“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Versichererverbands GDV. Es seien jetzt konsequente Reformen nötig, um künftige Wachstumspotenziale zu erhöhen, glaubt er.


Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft schafft man aus Sicht des GDV am ehesten durch



  1. weniger Bürokratie,

  2. ein modernes und international wettbewerbsfähiges Steuerrecht und

  3. eine bessere Digitalisierung.


Deutsche Versicherer stehen in der aktuellen Gemengelage allerdings noch gut da. Das geht aus dem Ifo-Konjunktur-Bericht im Auftrag des GDV hervor. „Vor allem die Geschäftserwartungen liegen mit 27,7 Punkten deutlich über ihrem langjährigen Mittel von 13,8 Punkten”, freut sich Asmussen.


Jingle
Alle Anstrengung hat nichts genutzt. Das Amtsgericht Charlottenburg hat am 1. März 2025 das endgültige Insolvenzverfahren über den White-Label-Versicherer Element Insurance eröffnet. Offizielle Ursache ist die Überschuldung des Unternehmens. Das teilte die deutsche Finanzaufsicht Bafin nun mit. Demnach war es nicht gelungen, Bestände oder Teilbestände von Element auf andere Versicherer zu übertragen.


Element Insurance war seit Oktober 2017 als Schaden- und Unfallversicherer zugelassen. Die Bafin bezeichnet ihn als mittelgroßen Versicherer. Anfang des Jahres hatte er rund 320.000 Verträge im Bestand, insbesondere Unfallversicherungen, Haftpflichtversicherungen sowie Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen. Die vorläufige Insolvenz hatte die Bafin im Januar beantragt.


Und wie geht es weiter? Die meisten Verträge (Ausnahmen sind etwa Pflichtversicherungen) enden einen Monat nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Das ist also der 1. April 2025 um 24:00 Uhr. Egal ob sie direkt oder über einen Kooperationspartner abgeschlossen waren. Die Betroffenen sollten daher schnell prüfen, ob sie alternativen Versicherungsschutz benötigen.


Ein Schaden, der vorher einträte, wäre zwar rechtlich noch gedeckt. Aber schon jetzt ist nicht garantiert, dass bis zum Vertragsende auftretende Schäden vollständig bezahlt werden. Versicherte sollen Schäden beim Insolvenzverwalter unter www.element-insolvenz.de anmelden. Dort können sie zugleich sehen, welche Informationen der Insolvenzverwalter bekanntgibt.


Ob und wann Ansprüche beglichen werden, steht noch nicht fest. Ebenso die Frage, ob Abschläge fließen. Beides hängt davon ab, wie hoch die Forderungen im Insolvenzverfahren insgesamt sind. Aber: Wie es aussieht, reicht das Sicherungsvermögen für den Großteil der voraussichtlichen Ansprüche aus, so die Bafin weiter. Und das ist mal eine gute Nachricht.


Jingle
76 Prozent der Deutschen plagen Renten-Sorgen. Sie glauben, dass sie sich in der Rente finanziell werden einschränken müssen. Dieser Anteil ist bei beiden Geschlechtern gleich groß. Allerdings erwarten 32 Prozent der Frauen erhebliche Einschränkungen, bei den Männern ist dieser Anteil mit 26 Prozent etwas geringer. Das hat eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox ergeben.


Wenn es um finanzielle Angelegenheiten wie Gehalt, Rente oder verringerte Berufstätigkeit geht, halten 89 Prozent der Deutschen Frauen im Vergleich zu Männern für schlechter gestellt. Fast jede zweite Frau schätzt ihre Vorsorge für die Rente als schlecht oder sogar sehr schlecht ein. Männer blicken optimistisch in die Zukunft. Unter ihnen glaubt mit 58 Prozent eine deutliche Mehrheit, dass es ihnen im Alter finanziell gut gehen wird.


Bei der Frage, was ihre finanzielle Situation verbessern würde, nannten die befragten Frauen am häufigsten diese drei Punkte:



  1. eine bessere Kinderbetreuung (64 Prozent),

  2. mehr Gesetze für gleiche Bezahlung (61 Prozent) und

  3. flexiblere Arbeitszeitmodelle (59 Prozent).


Musikalischer Übergangsjingle
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Abonnieren Sie „Die Woche“ doch gleich auf einer der gängigen Plattformen. Und hinterlassen Sie dort gerne eine Bewertung.


Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.