Hurrrra, sie überleben noch! Und reden dabei! Gerüche unseres vorzeitigen Ablebens sind stark übertrieben. Doch nicht in dem Jahr, in dem wir im August unser zehntes Jubiläum feiern. *winkwink* Es ist das Jahr 2022 das Jahr, in dem wir einfach überleben wollen, ja müssen. Denn auch wenn in diesem seltsamen Draußen alles drunter und drüber geht, hätte es doch tatsächlich NOCH schlimmer kommen können.
Sebastian:
„Ich guck mal grade meine Stichwortliste: Klimawandel, Umweltzerstörung, Überbevölkerung, Armut, Frauenrechte, Selbstmord.“
Gut, einiges davon IST eingetroffen, allerdings (noch) nicht ganz so schlimm, wie man sich das im Jahr 1972 (oder war es 1973) vorgestellt hat. Denn damals(tm) war das Jahr 2022 noch mindestens….*rechne* 70 Jahre weit weg.
Sebastian:
„Das ist DIESES Jahr, Leute. Um nochmal drauf hinzuweisen: DIESES JAHR!“
Sascha:
„Man sieht FFP2-Masken.“
Ihr wisst natürlich schon anhand des Episodentitels, über welchen Film wir heute reden wollen
Solyent Green
trägt den sinnigen deutschen Titel „… Jahr 2022 … die überleben wollen“ und jaaaa, wir kennen inzwischen ALLE die Pointe des Films. Denn wie sangen weiland die beiden dreibeinigen Podcaster bei ihrer Wanderung durch weite tansanisches Zuckerrohrfelder: „Fileti sind aus Katzenfleisch, alle Kinder platzen gleisch.“
Im filmischen Jahr äh..jetzt wäre man allerdings auch als NichtMelmacianer froh über ein saftiges Katzensteak, denn
Sebastian:
„So ne Klimakatastrophe die passiert ja auch nicht nur lokal.“
Der Mensch hat quasi das konsequent umgesetzt, was er halt so macht und sich die Erde sowohl untertan als auch unbrauchbar gemacht. Wie Weiland auch auf dem Affenplaneten, allerdings gänzlich ohne Zuhilfenahme einer Atombombe. Allerdings hat man sich gleich mal den Hauptdarsteller geliehen. Eben ein Charaktergesicht.
Sebastian:
„Ist Dir aufgefallen, was das für ein bizarres Gruselkabinett an Visagen ist bei den männlichen Hauptrollen?“
Die Damen in dieser Zukunft sind dagegen recht hübsch anzusehen, solange sie nicht tot vor Kirchentüren liegen, sondern ihr Dasein als lebendes Inventar von reichen weißen Männern in einer gatet Community fristen. Wie gesagt: Einfach die Entwicklung konsequent weitergedacht. Unser Held hat das große Glück, nicht auf der Straße zu leben, sondern eine eigenen kleine Wohnung mit eigenem kleinen Mitbewohner/Mitarbeiter zu haben. Zumindest solange er regelmäßig einen Fall und Häftling anschleppt. Sonst ist er schneller seinen Job los, als ein FDP-Anhänger „Das regelt der Markt“ sagen kann. Denn der Markt regelt nicht nur, er regiert auch fleißig mit. Die Grenzen zwischen Guverneur (korrupt) und Megacompany (verbrecherisch) sind mehr als fließend. Denn nur dank Soylent kann die Überbevölkerung zumindest so halbwegs durch trockene Brötchen und Täfelchen ernährt werden, während die Firmenbosse sich auch mal ein Steak kommen lassen und ihr Möbelstück das erste Computerspiel in der Filmgeschichte zockt. Leider nutzt das dem Soylent-Vorstand nix, denn seine Kollegen (ich denke, hier kann man getrost auf das Gendern verzichten, da Frauen wie gesagt nur Inventar sind) bringen ihn um die Ecke. Durch einen äußert höflichen Attentöter. Auftritt Charlton Haston, der gerade noch vor einer Freiheitsstatue den Sand verprügelt hat und jetzt als ermittelnder Bulle gleich mal völlig selbstverständlich alles einsackt, was nicht niet- und nagelfest ist. Im Laufe der Ermittlungen kommen er und sein Mitbewohner allerdings der Wahrheit(tm) auf die Schliche. Lass es uns so formulieren:
Sascha:
„Kannibalismus ist die Lösung für Überbevölkerung UND Welthunger“
Sascha ist da ganz prakmatisch und hat sich gleich noch ein paar Anregungen für seine eigene Beerdigung mitgenommen. Aber der „Leichenschmaus“ wird dabei nicht wörtlich genommen, keine Angst!
Sascha:
„Da gibt es Hinrichtungszentren hier gibt es Einrichtungszentren. Das ist nur EIN Buchstabe Unterschied.“
Stellt sich raus: Auch wenn die Pointe des Films unsterblich(höhö) in die Popkultur eingegangen ist: Dieser Film hat SO viel mehr zu bieten als „Soylent green ist (SPOILER)!“ Eine Besetzung, die den Vorsatz „Star“ tatsächlich verdient hat, grandiose Kameraführung, eine wirklich mehr als solide Krimihandlung und ein echt geniales Worldbuilding.
Sebastian:
„Es ist glaube ich eine der depremierensten Zukunftsvisionen, die es so gibt im Kino.“
Sascha:
„Wenn es ein gutes gibt in dieser Filmzukunft, dann das die Amerikaner endlich das metrische System verwenden.“
Und noch etwas hat dieser Film: So viele Star Trek Querreferenzen, dass wir eine geschlagene Viertelstunde brauchen, um die alle aufzulisten. Von unseren dreibeinigen Podcastern gibt es eine klare Sehempfehlung und auf unser frisch entstaubten 11er-Wertungsskala eine dicke fette 10.
Und das solltet Ihr Euch noch angucken:
- Der Club of Rome ist ein Zusammenschluss von Experten verschiedener Disziplinen aus mehr als 30 Ländern und wurde 1968 gegründet.
- Die WRINT-Episode zum Club of rome
- Wenn ich Sebastian richtig verstanden habe, geht es in dieser Doku-Serie (auch) über die Entstehung des Club of Rome
- Bei weitem nicht so luxuriös wie das Selbstmordkino, aber schick: Die Schweizer bringen eine Suizidkapsel auf den Markt
- Sorgte in den 80ern für Panik bei Lehrern und Eltern: Teacher Busters
- Das Spiel gibt es zwar nicht bei GOG, aber immerhin für den C64-Emulator
- Das Spielt Sebastian: Monster Hunter
- Da kann man sogar den Tisch umschmeißen: Table top simulator
- Über ein ganz spezielles Kartenspiel könnt Ihr uns im Star Trek CCG Podcast reden hören
- Dieser Artikel sieht einen direkten Weg von „Soylent green“ zu „Hunger Games“
- Die Zahl der hungrigen Menschen sank mal, steigt nun wieder
- Kein Wunder, es gibt ja auch immer mehr Menschen
- Zum Abschluss hat die FAZ 32 gute Nachrichten zusammengetragen
Nun aber entspannt zurücklehnen, das Glenn Miller Orchester auflegen und zusehen, wie die Bullen Hippies verprügeln!