„Der Moment, als wir die Nachricht von dem antisemitischen Niederprügeln eines jüdischen Studierenden bekommen haben. Das war ein Bruch“, sagt Hanna Veiler, Präsidentin der Jüdischen Studierenden Union, in der neuen Folge der Podcast-Reihe „Hass gegen Juden – bei uns?!“ mit Gastgeber Felix Klein, dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.
In dieser Folge widmet sich Felix Klein einem besonders aktuellen und brisanten Thema: Antisemitismus im akademischen Raum. Bildungseinrichtungen sollten eigentlich Orte der Aufklärung sein, die dem offenen Diskurs und dem Austausch von Ideen und Wissen gewidmet sind. Seine Gesprächspartnerin Hanna Veiler zeichnet ein anderes Bild und berichtet von einer erschreckenden Zunahme antisemitischer Vorfälle an Universitäten und Hochschulen.
Veiler, selber Studentin an der University of Peace der Vereinten Nationen, betont die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte und mahnt: „Wir hören immer wieder Floskeln, dass es keinen Raum für Antisemitismus an der eigenen Einrichtung gebe, dass es keinen Raum für Antisemitismus in unserer Gesellschaft gebe. Die Realität zeigt etwas ganz anderes.“
Klein unterstreicht die dramatische Verschärfung der Lage nach dem Terroranschlag der Hamas: „Auch vorher war schon bei weitem nicht alles gut. Aber seit dem Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 sind antisemitische Vorfälle in unserer Gesellschaft auf beängstigende Weise sprunghaft angestiegen. Die Bedrohungslage für Jüdinnen und Juden ist real. Genau darüber wollen wir sprechen,“ erklärt Klein, „und konkrete Herausforderungen, Ursachen und Möglichkeiten der Bekämpfung von Antisemitismus diskutieren.“