Eine Wahl, die die Weichen stellt, eine Abstimmung über die Frage, welche Gesellschaft man sein möchte und über die Demokratie an sich: Bei den Präsidentschaftswahlen in den USA am 5. November gehe es um nicht weniger als ums große Ganze, sagt Sieglinde Lemke. Sie ist Amerikanistik-Professorin an der Universität Freiburg und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Vereinigten Staaten.
Die Frage, ob Kamala Harris oder Donald Trump die neue und erste Präsidentin oder der neue Präsident wird, ist knapp zwei Wochen vor der Wahl noch komplett offen. Die Umfragen prognostizieren ein extrem enges Rennen, in dem wohl nur ein paar Zehntausend Stimmen in einer Handvoll Bundesstaaten entscheidend sein werden – nämlich in den sieben Swing States Michigan, Wisconsin, Pennsylvania, Nevada, Arizona, Georgia und North Carolina.
Warum ist das so, dass die Wahl in diesen sieben Bundesstaaten entschieden wird? Worum geht es bei dieser Wahl und was sind die entscheidenden Themen? Und warum steht ausgerechnet Donald Trump schon wieder zur Wahl – der Mann, der als Präsident mehr als 30.000 unwahre oder irreführende Aussagen gemacht hat, der das Wahlergebnis von 2020 noch immer nicht anerkennt, der am 6. Januar 2021 mutmaßlich einen Mob zum Sturm auf das Kapitol angestachelt hat?
Darüber und über die düsteren Aussichten im Falle eines Wahlsiegs Trumps spricht Sieglinde Lemke im Podcast. Sie sagt, eine zweite Amtszeit von Trump könnte verheerende Folgen für die USA, aber auch für den Rest der Welt haben. Doch auch im Falle eines Sieges von Kamala Harris befürchtet sie Probleme, wenn Trump das Wahlergebnis erneut nicht anerkennen sollte. Lemke spricht von möglichen gewaltsamen Ausbrüchen. So bedrohlich das alles klingt, die Kulturwissenschaftlerin hat trotzdem noch Hoffnung für die USA. Warum, das erklärt sie im Podcast.