Beim VDMA-CLC-BarCamp „KI in der Arbeitswelt“ am 14.11.2024 konnten wir interessante Gespräche am „Hybriden Gesprächstisch“ der CLC aufzeichnen. Hier geht es um die Session von Britt Liebelt zum Aufbau einer Community zur Unterstützung der lernenden Organisation bei Siemens.
Show Notes (KI-generiert von Whisper):
In der Diskussion zwischen Thorsten Diehl und Anne Jacobs wird die zentrale Rolle von Narrativen in der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen beleuchtet, insbesondere im Kontext der Learning Organisation Community bei Siemens Digital. Die Gesprächspartner betonen, dass das Erzählen geeigneter Geschichten entscheidend ist, um die Akzeptanz neuer Technologien zu fördern. Sie weisen darauf hin, dass die Begeisterung der Mitarbeiter für KI wichtiger ist als deren technische Expertise. Dies zeigt, dass ein emotionaler Zugang und eine positive Haltung gegenüber Innovationen entscheidend sind, um eine lernende Organisation erfolgreich zu etablieren.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle von Führungskräften und Multiplikatoren, die für die Verbesserung der internen Kommunikation und den Wandel hin zu einer lernenden Organisation unverzichtbar sind. Während große Unternehmen wie Siemens tendenziell leichter Multiplikatoren finden können, stehen kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU) vor besonderen Herausforderungen. Dennoch können auch sie Veränderungsprozesse anstoßen, wobei die Erfahrungen variieren.
Ein zentrales Hindernis, das angesprochen wird, ist der mangelnde Zugang vieler Mitarbeiter zu KI-Technologien, was die Entwicklung und Implementierung von KI in Unternehmen einschränkt. Die Schaffung einer experimentierfreudigen Unternehmenskultur wird als Schlüssel zur Förderung von Innovation hervorgehoben. Sicherheitsaspekte und Richtlinien im Umgang mit KI werden ebenfalls diskutiert, insbesondere im Hinblick auf das starke Sicherheitsbewusstsein in Deutschland, das oft dazu führt, dass Mitarbeiter ihre Fähigkeiten außerhalb des Unternehmens weiterentwickeln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration von KI in Unternehmen nicht nur technische Herausforderungen mit sich bringt, sondern auch einen tiefgreifenden kulturellen Wandel erfordert. Die Schaffung einer positiven und unterstützenden Lernumgebung ist entscheidend für den Erfolg solcher Initiativen.
KI-Transkript (von Whisper, unbearbeitet):
[00:00:01 – 00:00:25] Speaker 1
Hallo, wir sind hier auf dem CLC VDMA Barcamp Camp gegenüber mir an ’nem Tisch, an ’nem Gesprächstisch, sitzt der Thorsten Diehl und die Anne Jacobs. Wunderbar. Und ihr könnt ihr mir sagen, in welcher Session ihr grad wart und was eurer erster Eindruck war von der Session, was Thema war?
[00:00:25 – 00:00:46] Speaker 2
Also Thema war, der Session war Learning Organisation Community und die Brite von Siemens Digital hat uns halt ihre Learning Organisation Community vorgestellt, wie wie es bei Siemens aufgezogen wurde. Das Ganze in Form eines Theaterstücks, vom Aufbau her, war auf jeden Fall sehr spannend.
[00:00:46 – 00:01:44] Speaker 3
Genau und basierte auf Sänger, auf der Learning Organisation. Und ich fand es sehr spannend, weil es den Ansatz, also ich glaube, es sind eine Menge Narrative im Moment unterwegs, wenn es KI geht, die verhindern, dass KI tatsächlich in Unternehmen oder in Organisationen ankommt oder auch aufgenommen wird oder richtig aufgenommen wird und produktiv da ist. Und tatsächlich dort anzusetzen und zu sagen, okay, wir müssen die richtige Stories, die richtigen Stories erzählen, die richtigen Narrative haben, die Menschen auch wirklich mitzunehmen, ja. Das fand ich, was mich an dieser, dem Ansatz, den sie jetzt vorgestellt hat, überzeugt hat auf jeden Fall. Die Frage ist, was ist dieser richtige Narrativ? Was ist die richtige Story, die ich dann erzähle? Und genau das andere, was mich auch überzeugt hat, war die, ja, dass man quasi mit Botschaftern arbeitet, ne, also mit ’ner kleinen Community, die das ganze Thema treibt aus sozusagen über die ganze Organisation verteilt.
[00:01:44 – 00:02:05] Speaker 2
Die die klassischen Multiplikatoren halt, ne, die aus den verschiedenen Bereichen die Visionen zusammengesucht wurden, aus jedem Bereich mindestens zwei Personen, sodass man auch eine Vertretung hatte. Und die haben das Ganze dann mit in die Organisation getragen, dann natürlich auch eine sehr, sehr gute PR, die sie angesetzt haben, die interne Kommunikation vom Konzern natürlich mit eingebunden.
[00:02:06 – 00:02:10] Speaker 1
Und und waren die fachlich besonders gut in in KI oder oder?
[00:02:10 – 00:02:37] Speaker 2
Gar nicht und es ging sich noch nicht mal grundsätzlich KI, sondern grundsätzlich die Thematik, Learning Organisation in die Siemens Digital Umgebung mit reinzubringen. Und das war spannend, weil wir hatten auch extra nachgefragt, ob die besondere Qualifikation hatten aus bestimmten Rollenfunktionen Camp. Nee, es waren die unterschiedlichen Bereiche und Divisionen und da unterschiedlichste Persönlichkeit mit unterschiedlichsten Jobs, unterschiedlicher Altersstruktur, Hierarchiestruktur?
[00:02:39 – 00:03:21] Speaker 3
Das war vielleicht für mich auch noch mal sone Bestätigung, weil es auch meine Beobachtung ist, dass tatsächlich nicht so sehr eine Altersfrage ist, ja. Also dass auch das Thema KI nicht, sondern es ist wirklich eine Frage, ob ich eine gewisse Affinität dazu habe, eine Begeisterung auch dafür entwickeln kann oder nicht. Was fand ich interessant, wirklich ’n Erfolgsfaktor war, das hat sie noch mal betont, quasi, dass einer der Vorstände oder sogar das CEO, ich weiß es gar nicht, ich weiß nicht wer das CEO zumindest. Egal. Der das quasi ziemlich klar, der ’n Statement dazu gemacht hat, dass er sagt, dass KI keine Arbeitsplätze kosten wird, sondern nur Menschen quasi im Zweifelsfall die KI einsetzen, anderen Menschen, die sie nicht nutzen, Arbeitsplätze wegnehmen werden.
[00:03:21 – 00:03:26] Speaker 2
Das war auch so die Lightstory, an die Sie sich das Ganze ausgerichtet haben und ja.
[00:03:26 – 00:03:33] Speaker 3
Also dieses Backing und dieses Genau. Sponsorship, dass das eine eine wichtige Rolle gespielt hat, was aber in Organisationen eigentlich immer ist und so ins Gelände.
[00:03:33 – 00:03:57] Speaker 2
Sehr, auf jeden Fall. Und vor allen Dingen, das das Spannende war auch wirklich, also die Sponsoren haben das auch wirklich sehr gefördert. Die Person, die in diesen diese Multiplikatoren, die in dieser Community drin saßen, hatten auch wirklich rund zwanzig Prozent ihrer für diese Community Arbeit freigestellt, sodass wirklich diese lernende Organisation wirklich Chancen hatte, da auch sich wirklich im Konzern zu etablieren. Und Fazit war auch, glaub ich, ist gut gelaufen, ne, so.
[00:03:58 – 00:04:19] Speaker 3
Ich denk, für mich ist son son son Punkt, also diese dieser Aufbau von soner Lerncommunity ist ja ’n Arbeit auch an der, ich sag mal, Veränderungsbereitschaft generell der Organisation, unabhängig jetzt, von welchem Thema ich das habe. Und dieses dieses Ziel, diese Veränderungsbereitschaft generell zu heben in Organisationen,
[00:04:21 – 00:04:21] Speaker 2
auch eben solche Themen, die jetzt so reinproppen wie KI und das
[00:04:21 – 00:04:40] Speaker 3
ist tatsächlich, also KI. Und das ist tatsächlich also ’n ’n Thema, was ja im Prinzip seit zwei Jahren in dieser enormen Form und ja auch dieser Geschwindigkeit gespielt wird. Das find ich ’n spannendes Thema. Sie hat ja gesagt, Sie haben zwanzig zwanzig oder zwanzig einundzwanzig angefangen, also deutlich vor KI. Ja, ja.
[00:04:40 – 00:04:42] Speaker 1
Vor generativer KI, genau.
[00:04:42 – 00:04:55] Speaker 3
Vor generativer KI, genau. Das find ich vielleicht noch mal sone son son Thema, wo ich genauer noch mal hinschauen kann, wie kann ich diese, ja, Veränderungsbereitschaft generell, diese Change Readiness im Prinzip steigern und
[00:04:55 – 00:05:14] Speaker 2
Und manchmal, dass man auch immer denken muss, wo ich so dran gedacht hab, Siemens ist ’n großer Konzern auch. Der Bereich Siemens Digital sind immer noch viertausend Mitarbeitende, Da halt Multiplikatoren zu finden, die wirklich Pioniere sind, sich auf so was einlassen, ist natürlich die Chance bei viertausend Mitarbeitern größer, als wenn Du in ’nem kleinen oder mittelständischen Unternehmen bist, ne. Das wollt ich grad fragen. Wie wie wie das nämlich
[00:05:14 – 00:05:18] Speaker 1
übertragbar wäre auf KMU.
[00:05:18 – 00:05:27] Speaker 2
Also sie meinte es sie meinte es wär auch übertragbar auf KMU. Ich, so aus meiner Erfahrung, würd sagen, ist vielleicht ’n bisschen mehr Glückssache, ne, weil bei mir auch
[00:05:27 – 00:06:30] Speaker 3
Also ich hab jetzt eine ganz andere Erfahrung. Ich komm ja, wir sind ja eine eine Beratung mit kleineren Beratung, fünfunddreißig Leute und wir haben, ich hab jetzt, ich bestell mich schon länger mit dem Thema KI und bin auch unterwegs und bekomme das mit, also wir haben halt den Vorteil, ne, ich sag den unseren Leuten, ja, ihr dürft, ne, ihr sollt, ihr sollt sogar, ihr dürft ausprobieren, machen. Und ich mach die Erfahrung, dass in vielen Konzernen, aber stellen da vielleicht noch stärker, ja, dass diese Tendenz gibt den Leuten quasi von vornherein das abzuschalten, ja. Also ich halt auch, ich hab schon Seminare gehalten und dann wollt ich mit denen ’n Chat GPT was machen, dann konnte die Hälfte der Leute konnte die Seite gar nicht aufrufen. Also die Seite war prinzipiell gesperrt. Und das halte ich zum Beispiel für ’n für ’n tatsächliches im im Bereich KI eine schwierige schwierige Sache. Also diese, die, eigentlich müssen die Organisationen meiner Ansicht nach mehr nutzen kommen, dass sie kleine auch solche so Habs.
Wie wie Beratung oder Agenturen arbeiten, aber so kleine Habs haben, wo die Leute einfach mal probieren dürfen und wo’s gewünscht ist, dass sie probieren.
[00:06:30 – 00:06:33] Speaker 2
Aber das ist halt, all das ist eine Frage der Kultur, ne.
[00:06:33 – 00:06:35] Speaker 3
Das ist eine Frage der Kultur. Das Ganze ist eine Frage der Kultur.
[00:06:35 – 00:06:36] Speaker 2
Ja, auf jeden Fall. Auf jeden Fall.
[00:06:36 – 00:06:39] Speaker 3
Also die KI ist nicht eine Frage des prompt Engineering, sondern eine Frage Bei
[00:06:39 – 00:06:41] Speaker 2
der Kultur. Genau. Und da
[00:06:41 – 00:07:13] Speaker 1
kann man da natürlich ganz andere Awareness schaffen, wenn die Kultur passt. Weil wenn man erst die Kultur aufbauen muss oder oder eine Zurückhaltung gibt, weil weil der Chef es nicht möchte, dass man irgendwie, was nicht ganz genau zum Projekt gehört oder zu zum Fachthema gehört, darüber hinaus was auszuprobieren. Da da kann sich das gar nicht entwickeln, diese die dieses diese Experimentierfreude, auch die Gespräche über die Sache, wo sich die die die Fachexpertise sich draus entwickelt aus dem zusammen der Kollaboration. Das ist
[00:07:13 – 00:07:24] Speaker 2
ja auch, glaub ich, der Grund, warum da grad in vielen Unternehmen das Thema Agilität auf der Kippe steht und und viele zurückrudern, weil halt die Kultur da noch nicht so weit ist. Ja.
[00:07:24 – 00:08:26] Speaker 3
Das andere ist, also wenn ich jetzt sehe, also es werden natürlich jetzt sehr viele KI Richtlinien und so weiter geschaffen und auch eingeführt und in den Unternehmen. Und auch da ist es so, dass da kann ich nur, das find ich vielleicht auch noch mal in dem Winter, also das Stärke aus dem Blick derer zu sehen, wie er da was machen sollen der potenziellen Nutzer und deren Thema ist Sicherheit. Und nicht, was gibt’s an möglichen Sanktionen, was ist erlaubt und so weiter. Sondern das Thema Sicherheit hab ich das, ich darf bestimmte Dinge machen. Die KI Richtlinien, das ist so ähnlich wie bei Social Media Richtlinien, alles auch, auch so. Die sind oft so geschrieben, dass man denkt, okay, also wenn ich jetzt Mitarbeiter wäre, würde ich mir gut überlegen, ob ich das mache, ja. Ob ich da was poste, ob ich das wirklich ausprobiere, ob ich mal auf eigene Faust losgehen, irgendwelche Tools ausprobieren und so weiter.
Das ist aber gerade in dem Bereich tatsächlich schwierig. Ich weiß nicht, ob das so ist. Ich hab in, jetzt, sorry, noch einen Punkt. Ich hab gehört, in den USA sei die Kultur zum Teil anders. Also die die haben stärker dieses Ausprobieren tatsächlich und dann mal danach mal danach schau ich mal, wie’s reguliere. Ich will nicht sagen, dass wir’s immer bei uns so machen, ne, aber dieses Sicherheitsbedürfnis bei uns ist sicher ’n
[00:08:26 – 00:08:41] Speaker 2
Es ist es ist, ja, ja, das ist bei uns deutlich größer. Ich mein, wir merken’s mit dem Thema Datenschutz und so, ne. Aber wie gesagt, da da geborene ich dir vollkommen recht und ja, die neuen KI Policies sind die neue Formen der Social Media Policies und viele sind dann auch sehr, sehr zurückhaltend.
[00:08:42 – 00:08:52] Speaker 1
Und dann gehen die Mitarbeiter wieder hin und machen’s dann Also im besten Fall machen sie’s dann daheim privat und und und bauen da ihre Fachexpertise auf, weil sie’s nicht dürfen im Unternehmen.
[00:08:53 – 00:08:53] Speaker 2
Das ist das ist
[00:08:54 – 00:09:29] Speaker 3
das ist was, was man in der Kommunikation immer wieder beobachtet. Das ist wär fatal, wenn wir’s hier beobachten, dass die die Menschen in ihrem privaten Bereich weiter sind, als sie’s in Unternehmen sind. Wenn man a im Kommunikationsbereich, was sich, in die Leute befragt, was was wie nutzt ihr Medien privat? Und wie nutzt ihr sie im Unternehmen? Dann ist es oft, geht sehr weit auseinander und man, das dürfte eigentlich nicht sein, denn sie sie haben mehr Medienkompetenz, sagen mehr Medienkompetenz im privaten Bereich, als sie’s zum Teil in Unternehmen tun. Bei der KI darf das Gleiche nicht passieren. Das muss man ganz klar sagen.
Und jetzt ist der Zeitpunkt dafür zu sorgen, dass es nicht passiert.
[00:09:29 – 00:09:30] Speaker 2
Richtig. Das ist unsere Chance.
[00:09:30 – 00:09:39] Speaker 1
Ja, absolut. Herzlichen Dank für euren Beitrag und eure Reflektion und eure Learnings. Habt weiterhin viel Spaß.
[00:09:39 – 00:09:41] Speaker 2
Danke. Danke dir auch. Danke. Tschau. Tschüs. Tschau.
[00:09:43 – 00:09:53] Speaker 1
Das war ein Teil vom Podcast von der CLC. Wir sind auf dem Camp von CLC und VDMA und hier spricht Oliver Ewinger.