«Abstimmungs-Arena» zur Biodiversitätsinitiative


Aug 30 2024 73 mins   53
Die Vielfalt aller Lebewesen und Lebensräume in der Schweiz soll besser geschützt werden. Das fordert die Biodiversitätsinitiative. Der Bundesrat befürchtet Einschränkungen für die Landwirtschaft und den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Am 22. September 2024 kommt die Biodiversitätsinitiative zur Abstimmung. Sie will den Schutz von Natur und Landschaft stärker in der Verfassung verankern. Heute sei ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz gefährdet oder bereits ausgestorben, betont das Initiativkomitee. Deshalb müssten Bund und Kantone mehr tun für die Sicherung und Stärkung der Biodiversität. Zudem sollen sie dafür sorgen, dass beispielsweise auch schutzwürdige Landschaften und Ortsbilder bewahrt werden. Hinter der Initiative stehen diverse Natur- und Umweltschutzorganisationen sowie Organisationen des Landschaftsschutzes.

Naturschutz vs. Landwirtschaft?
Für den Bundesrat geht die Initiative zu weit. Zentrale Interessen wie die Siedlungspolitik, der Ausbau der erneuerbaren Energien oder auch die Landwirtschaft würden geschwächt, betont er. Wenn mehr Flächen geschützt werden sollen, könne dadurch etwa die landwirtschaftliche Produktion in der Schweiz zurückgehen. Zudem gebe der Bund bereits heute rund 600 Millionen Franken pro Jahr für die Biodiversität aus, argumentiert der Bundesrat. Ein Grossteil davon fliesst in die Landwirtschaft. Nebst Bund und Parlament lehnen unter anderem auch der Bauernverband und der Gewerbeverband die Initiative ab.

Machen Bund und Kantone bereits genug für den Schutz von Natur und Landschaft? Oder braucht es mehr Geld und Schutzflächen für die Biodiversität?

Zu diesen Fragen begrüsst Sandro Brotz am 30. August 2024 in der «Abstimmungs-Arena» als Befürworterinnen und Befürworter der Vorlage:
– Urs Leugger, Geschäftsleiter Pro Natura;
– Beat Flach, Nationalrat GLP/AG; und
– Regina Fuhrer-Wyss, Bäuerin und Mitglied Grosser Rat SP/BE.

Gegen die Initiative treten an:
– Albert Rösti, Bundesrat und Vorsteher UVEK;
– Jacqueline de Quattro, Nationalrätin FDP/VD; und
– Markus Ritter, Präsident Schweizerischer Bauernverband.