Isabelle Kamber aus Laupersdorf SO


Sep 27 2024 44 mins   3
Isabelle Kamber, Landfrau und Floristin aus dem Kanton Solothurn, überrascht beim sechsten Essen der 2024-Staffel mit einem Hochzeitskleid, einer blumigen Dekoration und einem Frühlingsmenü aus hofeigenen Zutaten: pochierte Eier, Kalbsnuss mit Buttersauce und einer Torte.

Isabelle mag Herausforderungen. Diese dürfen ruhig auch schwierig sein. Das Landfrauenessen kommt ihr deshalb gelegen. Ihr Menü soll den Frühling widerspiegeln, sorgfältig angerichtet soll es sein und aus möglichst hofeigenen und lokalen Zutaten bestehen. Die Eier, die sie zur Vorspeise pochiert, holt sie von den eigenen Hühnern, für die Zubereitung müssen sie möglichst frisch sein. Die grünen Spargeln stammen von der Nachbarin und das dreierlei vom Blattsalat aus dem eigenen Garten. Obschon: Eigen ist dieser nicht wirklich.

Isabelles Eltern kümmern sich fast täglich um die zwei grossen Bauerngärten vor dem Martinshof. Seit der Hofübergabe wohnen sie im Erdgeschoss des Wohnhauses, direkt unter Isabelles Familie. Die Solothurner Landfrau sieht dies als Privileg und Entlastung. Sie darf sich nicht nur im Garten bedienen, die Eltern kümmern sich auch oft um die ihre beiden Mädchen Sophie, 9, und Emelie, 6. So kann Isabelle nach wie vor Teilzeit ihrem gelernten Beruf als Floristin nachgehen und ihrem Mann Andreas im Stall bei den 26 Milchkühen und den Kälbern helfen.

Vom eigenen Kalb stammt denn auch das Fleisch bei Isabelles Hauptgang. Sie tischt den Frauen ein besonders magerer Cut auf; die Kalbsnuss, serviert an einer Buttersauce. Dazu hat sie sich für Kartoffelgratin und ein dreidimensionales Gemüse-Arrangement entschieden. Das Dessert kommt weniger bunt daher und folgt einem strikten Farbkonzept: Die Himbeere zieht sich farblich und als Geschmack durch, allerdings in verschiedenen Konsistenten: als Torte, als Glacé und aber als pure Beere. Denn: Isabelle mag zwar Herausforderungen. Diese dürfen manchmal aber auch einfach sein. Wenn sie denn raffiniert sind.