Mit großer Begeisterung schaue ich mir Filme mit fantastischen Superhelden an. In meinen jüngeren Jahren hat Superman mich fasziniert. Die ersten Episoden von Spiderman beeindruckten durch neuartige Spezialeffekte, gepaart mit einer kurzweiligen Story. Und auch die meisten der aktuellen Marvel-Helden finde ich hervorragend erdacht und verfilmt. Da freut sich das Kind im Mann. Manchmal wünsche ich mir auch, solche Superkräfte zu haben.
Mit Superkräften könnte ich fliegen und quasi alle Barrieren überwinden. Ich wäre gesund, stark und glücklich. Auch meine Familie bräuchte sich keinerlei Sorgen mehr zu machen. Und als guter Superheld würde ich natürlich für Frieden und Wohlergehen auf der ganzen Erde sorgen. Denn das Leid in dieser Welt bliebe mir nicht verborgen. Wie wäre ein Leben ohne Krieg, ohne Krisen, ohne das Böse…ein Leben in vollkommener Glückseligkeit?
Superheld mit Superkraft. Das reflektiert schon irgendwie mein irdisches Wunschdenken.
Gibt es solch eine Kraft? Und wie bekomme ich diese?
In der Bibel lese ich von einem mutigen, zuversichtlichen Mann namens Habakuk, der vor circa 2.600 Jahren lebte. Im Kapitel 3, Vers 19, des nach ihm benannten Buches, berichtet Habakuk von einer Kraft, die ihm Flügel verleiht, die ihn leichtfüßig und schnell macht und damit in die Lage versetzt, Berge zu überwinden.
„Gott, der HERR ist meine Kraft.“ So beschreibt Habakuk die Quelle, den Schöpfer seiner Kraft. Hatte dieser Habakuk Superkräfte von Gott erhalten?
Habakuk war ein Prophet im Auftrag Gottes. Gott befähigte ihn, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Habakuk erkannte die falschen, ungerechten und gottlosen Verhaltensweisen der Menschen im Königreich Juda. Er sah die drohenden Konsequenzen dieser Gottlosigkeit. Juda sollte von den Babyloniern eingenommen werden, welche jedoch ihrerseits selbst Jahrzehnte später vernichtet würden.
Habakuk steigt nach diesen Offenbarungen in einen bemerkenswerten Dialog mit Gott ein. Er beklagt sich und stellt Gott zwei wichtige Fragen:
- Warum lässt Gott Leid, Ungerechtigkeit und Gewalt zu?
- Warum benutzt Gott so ein ungerechtes und gottloses Volk wie die Babylonier, um sein eigenes Volk zu bestrafen?
Dies sind Fragestellungen, die in ähnlicher Art und Weise auch heutzutage weiterhin aktuell sind. Wunderbar finde ich, wie Gott darauf reagiert. Gott weicht den Fragen, den Klagen und Zweifeln nicht aus, sondern er versucht zu erklären. Das Gespräch zwischen Gott und Habakuk mündet in ein grandioses Gebet Habakuks, das als Psalm in Kapitel 3 formuliert ist.
Trotz all der Missstände preist Habakuk die Macht, die Kraft und die Treue Gottes. Im Vers 18 klingt das so: „Und doch will ich jubeln, weil Gott mich rettet, der HERR selbst ist der Grund meiner Freude!“ (HFA).
Habakuk ist für mich ein Vorbild im Umgang mit Zweifeln und Fragen im Leben und vor allem im Glauben. Ich erkenne viele Parallelen zu Hiob, die Lust darauf machen, mal wieder tiefer in Hiobs Zwiegespräch mit Gott einzutauchen.
Die Superkraft, welche Habakuk erhalten hat, ist am Ende auch die Antwort auf seine und meine Fragen, nämlich: mein Vertrauen voll und ganz auf Gott zu setzen.
Gott handelt souverän. Das heißt, ich kann nicht immer alles verstehen, was er sagt und was er tut, aber er versichert mir, dass er mich liebt und dass seine Wege gut und gerecht sind.
Superheld und Superkraft durch volles Vertrauen auf Gott. Davon wünsche ich Ihnen und mir heute und alle Tage soviel wie möglich.
Autor: Mike Lange
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