Wenn sich Dagmara Kraus und Michael Lentz begegnen, treffen zwei mit einer unbändigen Lust auf Sprache in ihrer Materialität aufeinander – Gomringer, Rühm, Jandl oder Pastior grüßen aus dem Maschinenraum der Poesie. Dagmara Kraus treibt mit ihren sprachalchemistischen Prozeduren eine ganz eigene, mehrstimmige Kunstsprache hervor: In ihren Gedichten lassen sich polnische, deutsche, französische oder englische Einsprengsel genauso entdecken wie Wortfunde aus dem Barock, aber auch aus Comics oder Zeichentrickserien. In den Gedichten von Michael Lentz geht es buchstäblich um alles – von A bis Z, von der Kindheit bis zum Tod. In immer neuen Anläufen geben sich Lentz’ Texte der schöpferischen, lebendigen Kraft der Sprache hin und ziehen dabei vom Gebet bis zum Anagramm alle Register. Das hat etwas Barockes und Romantisches und kühl Modernes – und zielt doch immer aufs Ganze unserer Existenz.