Feb 28 2025 18 mins 14
Warum gibt es kaum Proteste gegen tägliche Luftangriffe auf Zivilisten, aber Manifeste, die die Unterstützung der Verteidiger ablehnen? Viele Pazifisten scheinen nicht zu erkennen, dass sie damit völkerrechtswidrige Aggression gutheißen. Sie vertrauen darauf, dass ihnen im Ernstfall geholfen würde, während sie anderen die Verteidigung verweigern.
Die Ukraine hat durch bewaffnete Verteidigung und Diplomatie überlebt. Wäre sie gewaltfrei geblieben, hätte Russland große Teile des Landes rasch eingenommen. Pazifismus als Ideal bleibt wertvoll, doch in existenziellen Konflikten stößt er an Grenzen. Gewaltfreier Widerstand a la Mahatma Gandhi oder Martin Luther King funktioniert im internen Ringen gegen Ungerechtigkeit, scheitert aber bei militärischer Aggression. In internationalen Konflikten fehlt oft moralischer Druck auf den Angreifer. Friedenspolitik kann Gewaltfreiheit langfristig fördern, aber in akuten Invasionen bleibt Selbstverteidigung die einzige Option, die es zu unterstützen gilt. Demonstrationen für einen gerechten Frieden wären wünschenswert!
Sollten Sie Fragen zum konkreten Podcast oder ganz allgemein zum Militär oder zu sicherheitspolitischen Themen haben, schreiben Sie mir bitte ein E-Mail an [email protected].
Gerne komme ich bei der Themenfindung auf ihre Fragen zurück.
Herbert Bauer, Generalmajor i.R. und Militärexperte
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