Mit seinem Gedicht „Prometheus“ legte der junge Goethe vor 250 Jahren eine Generalabrechnung mit der Religion vor, die auch heute nichts von ihrer Kraft verloren hat. Der Dichter greift den antiken Mythos vom Titanen auf, der den Menschen das Feuer brachte und sich gegen die Götter auflehnte, und formt ihn zu einem Abgesang auf ein überholtes Weltbild um. Aus dem bloßen Objekt göttlichen Handelns wird der Mensch zum selbstbestimmten Gestalter des eigenen Schicksals, der alle kindliche Illusion von Gottvertrauen ablegt und gegen religiösen Schwindel aufbegehrt. In dieser Folge seiner Hörkolumne stellt Helmut Fink das Werk vor und zeigt, welche Impulse es für das säkulare und humanistische Denken bereithält.
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