Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sterntageb%C3%BCcher
Erweitere Ausgabe
- Aus den Erinnerungen Ijon Tichys I (Der solipsistische Professor Corcoran): In dieser Episode trifft Tichy den solipsistischen Professor Corcoran, der nur an die Existenz seines eigenen Ichs glaubt. Siehe dazu Descartes. Zur Unterstreichung seiner philosophischen Weltanschauung hat Corcoran einige Elektronengehirne in einen Zustand der virtuellen Realität versetzt. Wie diese elektronische Simulation verläuft seiner Meinung auch das Geschehen in unserer Welt, die wir für real halten.
- Aus den Erinnerungen Ijon Tichys II (Professor Decantor): Tichy wird eines Tages von dem ihm unbekannten Professor Decantor besucht, der meint, eine Möglichkeit zur Konservierung einer „Seele“ erfunden zu haben. Sie verleiht einem bestimmten Menschen relative Unsterblichkeit. Das Behältnis dieser Seele muss allerdings unter einem großen Kostenaufwand erstellt werden. Doch der Preis der Unsterblichkeit ist hoch: Man verliert die menschliche Hülle und sämtliche Wahrnehmungssinne – und die Seele existiert also in völliger Weltabschottung, existiert also sozusagen im völligen Nichts. Decantor hat zur Demonstration die Seele seiner eigenen Frau „konserviert“ und diese Vorstellung ist für Tichy so schrecklich, dass er seinen gesamten Besitz hergibt, um die arme Seele von ihrem – wie er meint – furchtbaren Dasein „im Nichts“ zu erlösen. Er überredet Decantor das Behältnis zu zerbrechen, womit die darin enthaltene Seele stirbt. Diese Geschichte regt zum Nachdenken über das Thema Tod und Erlösung an.
- Aus den Erinnerungen Ijon Tichys III (Der Misanthropische Professor Sasul): An einem stürmischen Tag gerät Tichy auf einem Spaziergang zu einem alten Anwesen. Der Hausherr stellt sich als der Misanthrop Professor Sasul heraus. Erst nach einer emotionalen Diskussion gewährt er Tichy Einlass und führt ihn in ein Labor. Dort findet Ijon Tichy einen Menschen in einem Tank vor, der exakt wie Sasul aussieht. Sasul erklärt, dass er diesen Menschen in einem künstlichen Prozess erzeugt hat und dass er eine Kopie von ihm ist. Heute würde man dies wohl als Klonen bezeichnen. Am Ende bekommt Tichy es noch mit der Angst zu tun, als der mutmaßliche Professor Sasul preisgibt, dass er in Wirklichkeit die Kopie des Professors ist.
- Aus den Erinnerungen Ijon Tichys IV (Molteris): Dieses Mal wird Tichy von einem Mann namens Molteris besucht, der eine Zeitmaschine erfunden haben will. Anschaulich demonstriert er seine Erfindung und überzeugt Tichy von der Funktion der Maschine. Schließlich will Molteris selbst durch die Zeit reisen, sieht dabei aber nicht voraus, dass der Zeitreisende auch beschleunigt altert. Durch diesen Fehler gehen Molteris‘ sterbliche Überreste und die Zeitmaschine irgendwo in der Zukunft verloren.
- Aus den Erinnerungen Ijon Tichys V (Die Waschmaschinen-Tragödie): Tichy schildert, wie der Konkurrenzkampf zwischen zwei Waschmaschinenherstellern zu einem neuen Robotergeschlecht und einer Menge juristischer Probleme führt. Diese Geschichte ist auch mit Tichys elfter Sternenreise verknüpft, bei der der Kalkulator vom Raumschiff Gottesgabe einen Roboterstaat gründete.
- Professor A. Donda: Der titelgebende Professor Affidavit Donda entdeckt während seiner Arbeit in einem afrikanischen Entwicklungsland, dass auf Computern gespeicherte Information eine Masse hat. Dies wird jedoch zu spät entdeckt, sodass sich eine kritische Masse an Daten bildet, deren Explosion alle elektronischen Geräte weltweit zerstört und damit die menschliche Zivilisation stark beeinträchtigt.
- Die Anstalt des Doktor Vliperdius: Durch Zufall wird Tichy in dieser Episode auf eine Nervenheilanstalt für Roboter aufmerksam, die er auch umgehend besucht. Er unterhält sich mit einigen Insassen, die Probleme haben, wie sie auch bei Menschen vorkommen. Ein Patient äußert zum Beispiel die Befürchtung, dass sein komplettes Leben ihm vorgegaukelt wird und er lediglich eine Maschine ist ohne eigene Seele und Bewusstsein.
- Doktor Diagoras: Ähnlich wie in den vier Erinnerungen trifft Tichy einen seltsamen Wissenschaftler, den Kybernetiker Doktor Diagoras, auf den Tichy aufmerksam geworden ist, weil Diagoras sich mit seiner gesamten Zunft zerstritten hat. Er besucht ihn und erfährt von seinen verschiedenen Experimenten zur Erschaffung neuartiger Formen des Lebens, von denen Diagoras selbst viele nicht mehr verstehen kann, bis hin zu einem Wesen, das kaum gebändigt werden kann.
- Retten wir den Kosmos (Offener Brief Ijon Tichys): In dem Brief beschreibt Tichy die zahlreichen „Fehltritte“ der Menschheit und das Chaos, das sie im Kosmos verursacht hat. Er führt aus, wie Menschen im Bestreben, das Universum zu beherrschen, oft auf komische Weise scheitern und mehr Schaden als Nutzen anrichten. Das Schreiben ist eine Mischung aus Sarkasmus und Science-Fiction, in dem Tichy die Menschheit dazu aufruft, vernünftiger zu handeln und ihren Einfluss auf das Universum zu überdenken.
- Vom Nutzen des Drachens: Auf dem Planeten Abrasien lebt ein riesiger, einer Bergkette ähnelnder Drache, dessen Bewegungen Teile der Anrainerstaaten unbewohnbar machen. Die Bevölkerung des Planeten hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Drachen durch Fütterungen („Export“ von Nahrungsmitteln) milde zu stimmen. Bei Recherchen vor Ort erfährt Tichy, dass die gesamte Wirtschaftsordnung nur auf den Drachen ausgerichtet ist, obwohl von ihm faktisch keine Gefahr ausgeht, da der Drache ohne Fütterung eingehen würde. Am Ende der Geschichte steht die Aussage, der Drache sei für die Abrasier zum Prinzip und zu einer Art Staatsräson geworden.
- Ijon Tichys letzte Reise: Nach sechs Jahren kehrt Ijon Tichy erstmals wieder zur Erde zurück und muss feststellen, dass sich in dieser Zeit eine Menge verändert hat. Verwirrt sucht Tichy einen von Tarantogas Neffen auf, der ihm ein wenig Aufklärung verschafft. Das Internet hat sich in den letzten Jahren rasant verändert und zu teils grotesken Veränderungen des menschlichen Zusammenlebens geführt. Nachdem Tichy feststellt, dass die Seinsunsicherheit, die durch die neuen Techniken geschaffen wurde, zu Frustrationen führen kann, entschließt er sich, die Erde wieder zu verlassen und wieder zum Sternbild Kassiopeia zu fliegen. Diese Reise ist nicht mit der sechsundzwanzigsten Reise zu verwechseln (siehe oben).