Mit Susanne Gregor


Episode Artwork
1.0x
0% played 00:00 00:00
Jan 29 2025 44 mins   12
Paulina verdient als alleinerziehende Krankenschwester in der Slowakei zuwenig, um ihren beiden Jungs eine Zukunft bieten zu können. So entschließt sie sich, zwei Wochen im Monat in Oberösterreich in einer Familie die alte Mutter zu pflegen, die nach einem Schlaganfall Hilfe braucht. Während sie in Österreich zur unverzichtbaren Familienmanagerin wird, entgleitet ihr ihr eigenes Leben in der Slowakei. "Halbe Leben" erzählt von einem Beziehungsgeflecht zwischen Ost und West, vom Dienen und Herrschen, von gegenseitigen Abhängigkeiten und einer modernen Dienstleistungsgesellschaft, die Menschen erster und zweiter Klasse kennt.
Stephan Ozsváth hat die Autorin Susanne Gregor am Wiener Hauptbahnhof getroffen, einem Transitort, wo die Dienstleister aus dem Osten zum Arbeiten ankommen und nach Dienstschluss wieder in die Nachbarländer fahren. Ein Gespräch über Brain Drain, weibliche Care-Arbeit, slowakischen Kulturkampf und eine Identität zwischen den Stühlen.
Stephan Ozsváth empfiehlt
Daniel Stögerer: "Luzia – Kindheit zwischen zwei Kriegen", Edition Keiper, 136 Seiten.
Susanne Gregor empfiehlt
Paul Lynch: "Das Lied des Propheten", Klett-Cotta, 320 Seiten.
Samantha Harvey: "Umlaufbahnen", dtv, 224 Seiten.
Das Buch
Susanne Gregor: "Halbe Leben", 192 Seiten, Zsolnay.
Der Ort
Wiener Hauptbahnhof
Die Autorin
Susanne Gregor, 1981 in Žilina (Slowakei) geboren als Zuzana Gregorova. Im Alter von neun Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Oberösterreich. Studium der Germanistik und Publizistik in Salzburg. 2010 Exil-Literaturpreis für den Roman "Territorien", sie unterrichtet neben ihrer Tätigkeit als Autorin Deutsch als Fremdsprache in Wien. "Halbe Leben" ist ihr sechster Roman.