Der Weg nach seinem Theologiestudium ist für Thomas Laufmöller klar: Im Mai 1994 findet seine Priesterweihe statt. Dass ihm ausgerechnet das Gehorsamkeitsgelübde, welches er an diesem Tag ablegt, später ungeheure Gewissensbisse bereitet, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Jahrelang wirkte Thomas in der St.-Stephanus-Gemeinde in Münster, (Schul-) Seelsorge und Gemeindearbeit sind seine Berufung. Doch die Konsequenzen der landesweit steigenden Kirchenaustritte treffen auch ihn: Im Oktober 2020 informiert man Thomas über seine Versetzung und die Zusammenlegung der St.-Stephanus-Gemeinde. Binnen zwei Wochen soll er außerdem das Pfarrhaus räumen. Seine Versetzung, die der Gemeinde lediglich in einem Bischofsbrief bekanntgegeben wird, wird von großen Protesten begleitet. Knapp drei Jahre später folgt der endgültige Bruch: Man entzieht ihm seine letzte große Herzensaufgabe, die Schulseelsorge. Infolgedessen bittet Thomas den amtshabenden Bischof um die Entpflichtung aus seinem Priesteramt. Dieser Schritt wird ohne große Regung zur Kenntnis genommen, was Thomas noch einmal in seiner Entscheidung bestärkt. Sein Glaube an Gott bleibt unerschütterlich – nur an die Institution glaubt er nicht mehr.
Heute ist Thomas freiberuflicher Seelsorger. Einmal im Monat hält er freie Gottesdienste, die rege besucht werden – sein „persönliches Erntedank“, sagt er und meint damit die vielen Freundschaften und Bekanntschaften, die er über die Jahre in seinem Amt aufgebaut hat.
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Redaktion: Philipp Fleiter und Laila Keuthage | Produktion: WeMynd
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