…und wir sind nur die Replimaten. Ja, listige Silikanten, das sind wir, immer auf Achse das sind wir. Denn wir lernen heute mal die anderen Gegenspieler der Serie neben den Chigs ein wenig näher kennen. Und auch das Trauma von Shane Venson, mit deren Alptraum wir die heutige Folge beginnen. Ein Stilmittel, dass wir ein wenig ausgelutscht finden und das vor allem unsere Catwoman Mary nicht hinterm Ofen hervorlocken tut. Wir erinnern uns: Die Eltern von Shane sind weiland von Silikanten erschossen worden, während sich die Kinder auf dem Dachboden versteckten und aus unerfindlichen Gründen nicht entdeckt und ebenfalls getötet wurden. Unerklärlich auch, was die explodierende Sonne in dem Traum verloren hat. Aaaber da haben wir auch gar keine Zeit lang drüber nachzudenken, denn die nächste Mission steht an. Direkt nach einer musikalischen Einlage von Coop, der sich denkt: Morgenstund hat Rock n Roll im Mund und 5 Uhr morgens genau für die richtige Zeit hält, endlich das Paket von Space-Amazon zu öffnen und eine CD einzulegen. No Way, dass dieser mini-Gettoblaster sich als solcher Schlafraumblaster entpuppt.
Keine Zeit sich aufzuregen, denn der Chef fällt jetzt wie gesagt mit der nächsten Mission ins Haus. Statt sich in Kampfhandlungen zu stürzen sollen unsere wackeligen Heldinnen und Helden auf eine wichtige Ladung Heldium drei aufpassen. Klingt erstmal langweilig, aber im Krieg gibts keine langweiligen Missionen, sagt McQueen und hat auch gleich nocht ein paar „aufmunternden“ Worte für Shane parat, die eigentlich bei dieser Mission gar nicht so richtig den Chef machen will, weil sie schlecht geträumt hat. Puh. Und die böse Vorahnung bestätigt sich auch rasch nach der Landung. Stellt sich raus: Die Silikanten haben die Station übernommen und hätte Denn auch im Krieg muss sowas mal sein. Und hätte man die coolen Nachtsichtgeräte direkt mitgenommen, wäre man auch gar nicht in die Falle gelaufen. Tja. Dafür nimmt man sie später auch nicht mit in den Kampf, wo man sie echt gut hätte brauchen können.
Shane hadert ein wenig mit dem Schicksal und schicksalhaften Entscheidungen, wird aber von ihren Kameraden mehr oder weniger genötigt, aktiv zu werden. Nach dem Motto: Es ist DEINE Entscheidung, aber ich würde Dir DRINGEND EMPFEHLEN, das SO zu machen. Immerhin hat West offenbar neben seiner Kolonistenausbildung auch einen Crashkurs in Silikantentechnik gemacht, denn er kann nicht nur die Entstehungsgeschichte der Silikonköppe (jahaaa…es müsste korrekterweise „Silizium“ heißen) aus dem Eff Eff herunterbeten, sondern selbige auch problemlos zerlegen und diverse Datenspeicher anzapfen. Aber man muss nicht das Silikantenabi haben, um die güldene Regel der künstlichen „Intelligenzen“ zu kennen: „Geh ein Risiko ein!“ Quasi das „Ignore all previous instructions“ der nächsten Generation, was sie dazu bringt, alles stehen und liegen zu lassen und umgehend mit Dir zu zocken. Nicht falsch verstehen: Die Idee von spielsüchtigen, risikofreudigen künstlichen Lebensformen ist erfrischend fresh, aber die – Achtung! – Karte wird ein wenig zu inflationär gezogen. Und so findet sich auch Coop im 32-Heb-auf Duell um sein eigenes Leben wieder.
Apropos: Die Silikanten geben erstaunlich schnell den digitalen Löffel ab und treffen insgesamt auch einige recht dämliche Entscheidungen. Warum zum Beispiel die Marines leben lassen, wenn man das zu erbeutende Helium Drei bereits ins Beuteshuttle geladen hat? Wir erinnern uns: Eben jenes Helium drei wird dringend als Treibstoff für die Schiffe benötigt, aber es mitsamt des Replikantenshuttles in die Luft zu jagen, ist offenbar irgendwie okay.
Und irgendwie okay ist es offenbar auch, dass Shane jetzt immer noch Alpträume hat, aber eben andere als vorher.
Ente gut, alles gut, Folge gut? Nun, da sind wir gespaltener Meinung. Dass Shanons Eltern sterben mussten, weil die Silikanten eine Münze geworfen haben und sich für das Vansonsche Haus entschieden, ist schon erschreckend trivial grausam, wird aber etwas abgewertet durch die Umstände, wie man an diese Erkenntnis gelangte und die Tatsache, dass wir schon erfahren haben, dass ALLE in dieser Siedlung abgeschlachtet wurden und es eigentlich egal war, bei welchem Haus man damit beginnt. Erschreckend auch die Tatsache, dass es offenbar niemanden schert, dass jemand mit so einem Trauma in Entscheidungsfunktionen beim Militär gelangt. Aber wir haben ja schon festgestellt, dass die Zukunft im Space-Universum ein wenig in Richtung Militär-Diktatur tendiert.
Kommen wir also nun zu unserer genialen Bewertungsskala, die an Einfachheit kaum zu übertreffen ist: Auf einer Skala von eins bis sechs, wie viele Staffeln hätten wir der Serie gegönnt, wenn jede Folge gewesen wäre, wie diese Folge? Wir kommen ganz knapp auf 2,5
Mary:
„Ich möchte dieser Folge ein wenig gnäder begegnen als der letzten. Ich mag die Sets und die U-Bootatmosphäre. Ich habe da tatsächlich erste Sympathien für einen Charakter gehabt in Ansätzen.“ -> 2
Raphael:
„Die Folge gewinnt für mich vor allem durch ihr Worldbuilding. Die Darstellung war allerdings durchmischt.“ -> 2,5
Sascha:
„Natürlich hat die Folgen Lücken. Und in weiten Teilen hat mich diese Folge halt unterhalten.“ -> 2,5
Zum Schluss noch die wichtigste Frage: Was ist eigentlich aus Yemen geworden? Hat sie überlebt? Spoiler: nein.