Immer mehr Menschen haben das Gefühl, dass man heute ja gar nichts mehr sagen dürfe. Sie sind verunsichert, wenn es um das richtige Verwenden von Begriffen und Redewendungen geht. Zudem geraten Wörter, die viele schon seit ihrer Kindheit benutzen, in den Diskurs und deren Verwendbarkeit wird in Bezug auf einen rassistischen oder diskriminierenden Ursprung hinterfragt.
Auch im Zusammenhang mit dem Thema „Gendern“ stellen sich viele die Frage, ob und inwieweit sie ihren alltäglichen Sprachgebrauch ändern müssen.
Aber nicht nur die sprachlichen Anforderungen an uns verändern sich, denn auch die Themen Autofahren, Fliegen und Fleischkonsum sind scheinbar in aller Munde und man soll bestenfalls völlig darauf verzichten. Dabei haben viele das Gefühl für ihr Verhalten verurteilt zu werden oder haben Angst etwas Falsches zu sagen.
Der Begriff „Meinungsdiktatur“ wird in dem Zusammenhang zunehmend verwendet. Das führt zu Frustration und Sinnkrisen.
Diese Folge widmet sich der Frage, ob es denn stimmt, dass wir weniger sagen und tun dürfen oder das Gefühl trügt. Darüber diskutiert Psychotherapeutin Dr. Katrin Dumalin-Kliesow mit Jun.-Prof. Dr. Stefanie Börner, die eine Juniorprofessur für die Soziologie europäischer Gesellschaften an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg inne hat.
Dürfen wir noch fliegen? Inwieweit passt das alles zu unserer demokratischen Grundeinstellung? Woher kommt dieses diffuse Gefühl vieler in der Bevölkerung, dass immer mehr verboten ist, obwohl wir doch eigentlich objektiv so frei sind wie nie?
Unsere Gesellschaft durchlebt gerade eine Art Transformationsprozess. Was das ist und was das bedeutet, dafür hört euch doch gerne die Folge zur Debatte um die Meinungsfreiheit an.
Literaturempfehlungen:
Solidarität: Vom 19. Jahrhundert bis zur Corona-Krise von Dietmar Süß und Cornelius Torp
Hier erreichst du Katrin
bei Instagram
bei Facebook
auf Ihrer Website