Friedrich Idam spricht mit Claudiu Silvestru über Möglichkeiten zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Ressourcenknappheit. Eine kreislauffähige Bauwirtschaft erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit traditionellen Materialien und Bauweisen, die an historischen Gebäuden seit Jahrhunderten verwendet wurden. Diese Gebäude, oft das Ergebnis mehrfacher Wiederverwendung von Bauteilen, liefern wertvolle Beispiele für nachhaltige Baupraktiken.
Während der theoretische Diskurs um das Thema „ReUse" gut etabliert ist, mangelt es an umgesetzten Referenzbeispielen und entsprechenden Erfahrungen der beteiligten Fachleute. Kreislaufwirtschaft geht über Recycling und den Einsatz von Sekundärbaustoffen hinaus und umfasst Konzepte wie den Rückbau und die Wiederverwendung von Bauteilen. Für die Erreichung der Klimaziele in der Baubranche ist die Wieder- und Weiterverwendung historischer Gebäude wesentlich – darunter auch die kreislauffähige Ertüchtigung des umfangreichen Baubestandes aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.