Fünf von 100 Männern werden laut Statistiken depressiv - bei Frauen liegt die Zahl doppelt so hoch. Dabei ist die Suizidrate bei Männern weit höher. Fachleute vermuten, dass Depressionen bei Männern oft nicht erkannt werden. Denn: Statt niedergeschlagen und antriebsarm sind betroffene Männer oft gereizt und getrieben, greifen zu Drogen, stürzen sich in Arbeit und Sport. Dazu fällt es vielen schwer, sich Unterstützung zu holen. Was hilft: Psychotherapie, die auf die besonderen Bedürfnisse depressiver Männer eingeht. Von Astrid Wulf.
Credits
Autorin dieser Folge: Astrid Wulf
Regie: Astrid Wulf
Sprecherin: Astrid Wulf
Redaktion: Sonja Striegl
Im Interview:
Bastian Sohn, ehemaliger Patient
Prof. Anne Maria Möller-Leimkühler, LMU München, Psychiaterin
Marcel Wendt, Sporttherapeut Tagesklink für Männer am Wahrendorff-Klinikum in Sehnde bei Hannover
Janina Tillmanns, Oberärztin Tagesklinik
Johannes Vennen, Psychotherapeut, Rendsburg
Patienten
Prof. Ulrich Hegerl, Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Wichtige und hilfreiche Links:
Angebote speziell für Männer: EXTERNER LINK
und für Angehörige (von Männern), mit Online-Programm: EXTERNER LINK
Die Links zum Download der Life-Step-App zur Verhinderung von Krisen und Suiziden finden sich hier: EXTERNER LINK
Wer Hilfe braucht und die Telefonseelsorge anrufen will, der kann das unter:
0800 / 111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder 116 123
oder per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de
Für Kinder und Jugendliche gibt es außerdem die "Nummer gegen Kummer" - erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter:
11 6 111 oder 0800/111 0 333.
Eine Mailberatung für junge Menschen gibt es auch über die Website U25 Deutschland und über Jugendnotmail.
Hilfe - auch in türkischer Sprache - bietet das muslimische Seelsorge-Telefon "MuTeS" unter 030/44 35 09 821. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort sind 24 Stunden am Tag erreichbar.
Eine Übersicht weiterer Angebote hat die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention unter suizidprophylaxe.de aufgelistet.
Podcast-Tipps:
radioWissen | ARD Audiothek
radioWissen, ein sinnliches Hörerlebnis mit Anspruch. Die ganze Welt des Wissens, gut recherchiert, spannend erzählt. Interessantes aus Geschichte, Literatur und Musik, Faszinierendes über Mythen, Menschen und Religionen, Erhellendes aus Philosophie und Psychologie. Wissenswertes über Natur, Biologie und Umwelt, Hintergründe zu Wirtschaft und Politik.
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SWR2 Das Wissen | ARD Audiothek
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NDR | Zirkusträumer Roncalli
Der in einer Handwerkerfamilie aufgewachsene Österreicher und gelernte Grafiker ist 28 Jahre alt, als er seinen Kindheitstraum wahr macht und den Zirkus Roncalli gründet. Mit dem Künstler André Heller stellt Bernhard Paul Ende der 70er die Zirkuswelt auf den Kopf. Paul und sein Zirkus gehen durch Krisen, doch die Idee vom innovativen, künstlerischen Zirkustheater, inzwischen tierfrei, bleibt: seine Frau Eliana und seine Kinder Vivian, Lili und Adrian tragen sie mit ihm weiter. Das Publikum freut‘s. Was ist die Grundlage des Erfolgs? Zauberei?
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Literaturtipps:
Suizid-Präventionsprojekt „Men Access“: https://www.maenner-staerken.de/
Aggression als typisch männliches Depressions-Symptom: Winkler D, Pjrek E, Kasper S. Anger attacks in depression – evidence for a male depressive syndrome. Psychother Psychosom 2005; 74: 303-307
Unterschiedliche Depressions-Symptomatiken bei Männern und Frauen: Möller-Leimkühler AM, Jackl A, Weißbach L. Gendersensitives Depressionsscreening (GSDS). Befunde zur weiteren Validierung eines neuen Selbstbeurteilungs-Instruments. Psychiatr Prax 2022; 49(7):367-374
Martin LA, Neighbors HW, Griffith DM. The experience of symptoms of depression in men vs women: analysis of the National Comorbidity Survey Replication. JAMA Psychiatry. 2013 Oct;70(10):1100-6. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2013.1985. PMID: 23986338.
Y. Joel Wong, Moon-Ho Ringo Ho Nanyang, Shu-Yi Wang and I. S. Keino Miller: Meta-Analyses of the Relationship Between Conformity to Masculine Norms and Mental Health-Related Outcomes. Journal of Counseling Psychology 2017, Vol. 64, No. 1, 80 –93 © 2016 American Psychological Association
Anne Maria Möller-Leimkühler: Vom Dauerstress zur Depression, Verlag Fischer & Gann, Munderfing, 2. Auflage 2020
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