Im vergangenen Monat sprachen wir im Podcast mit Prof. Dr. Siegert über verbesserte Fütterungsmethoden für Nutztiere, um die Tierhaltung nachhaltiger zu gestalten. Dabei wurde auch die Möglichkeit diskutiert, durch neue Technologien langfristig ganz auf Nutztiere zu verzichten. In der aktuellen Folge widmen wir uns einem solchen Verfahren: der Präzisionsfermentation.
Präzisionsfermentation ist ein biotechnologisches Verfahren, bei dem Mikroorganismen wie Hefen oder Bakterien gezielt genetisch modifiziert werden, um spezifische Proteine oder andere wertvolle Moleküle zu produzieren. Ähnlich wie bei der Fermentation von Bier oder Brot, wird hier jedoch durch gezielte Eingriffe in das Erbgut der Mikroorganismen die Produktion bestimmter Substanzen gesteuert. Diese Technologie ermöglicht es, tierische Produkte wie Milchproteine oder Enzyme für die Lebensmittelindustrie herzustellen, ohne Tiere zu nutzen, und bietet somit eine nachhaltige und ethische Alternative zu herkömmlichen Produktionsmethoden.
Es gibt also bereits Wege, Milch und Käse ohne den Einsatz von Kühen zu produzieren. Doch wie stehen die Konsumenten zu diesen neuartigen Milchalternativen? Unser heutiger Gast, Dr. Sahra Kühl vom Department für Agrarökonomie und rurale Entwicklung, hat diese Frage in einer aktuellen Studie untersucht. Insgesamt wurden 2035 Konsumenten befragt. Verschiedene Gruppen erhielten nur Informationen über einen der zahlreichen Vorteile von Präzisionsfermentation, um herauszufinden, welche dieser Vorteile den größten Einfluss auf die Kaufentscheidung haben. Zudem wurde die Bereitschaft, diese neuen Produkte auszuprobieren, ermittelt.
Hören Sie rein und erfahren Sie, welche spannenden Erkenntnisse die Befragung zutage gebracht hat und welche Schlüsse daraus gezogen werden können.