Staffel 06 Episode 02: Das KOOPERATIV Projekt -Wie kann Biodiversitätsförderung auf Landschaftsebene gelingen ?


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May 14 2024 22 mins   2

In den letzten Jahren ist es nahezu unmöglich geworden, der Debatte um die verpflichtende Stilllegung gemäß der GLÖZ 8-Richtlinie auszuweichen. Befürworter argumentieren mit dem fortschreitenden Verlust an Biodiversität, um die Notwendigkeit der Stilllegung zu unterstreichen, während Gegner unter anderem die Ernährungssicherheit anführen. Im Sommer 2022 zitierte der NDR den Landwirt Aurel Hagen mit den Worten: „Der scheinbare ökologische Nutzen wird vor die Ernährung von Menschen gestellt.“ Später im selben Jahr wurde eine Aussetzung der verpflichtenden Stilllegung für das Erntejahr 2023 beschlossen, um der angespannten Situation auf den Weltagrarmärkten Rechnung zu tragen und einen größeren Beitrag zur Welternährung zu leisten. Obwohl sich die Lage auf dem Weltmarkt inzwischen gewandelt hat, beschloss die EU-Kommission eine weitere Aussetzung der Flächenstilllegung für das Jahr 2024.


Die Diskussion dreht sich meistens um das Ob, aber selten um das Wie der Biodiversitätsförderung. Derzeit wären Landwirte verpflichtet, einen Teil ihrer bewirtschafteten Gesamtfläche stillzulegen und haben die Möglichkeit an selbst ausgesuchten Standorten geförderte Blühflächen zu schaffen. Ob die Verteilung der Flächen in der Region sinnvoll ist, kann nicht berücksichtigt werden. Hier setzt das KOOPERATIV-Projekt an. Im Rahmen dieses Projektes wurden in Kooperation mit 41 landwirtschaftlichen Betrieben rund 250 ha Blühflächen geschaffen. Anders bei einer Stilllegung wird auf den Blühflächen eine  regional zertifizierte Blühmischung aus 33 Wildarten ausgesät. Die Projektregion ist der Landkreis Nordheim, wo die Standorte für die Blühflächen jedoch nicht von „oben“ durch eine Behörde oder politisches Gremium festgelegt wurden, sondern in Zusammenarbeit mit den Landwirten selbst. Laut unserem heutigen Gast Dr. Stefan Schüler, dem Koordinator des KOOPERATIV-Projekts, kann durch die Beteiligung möglichst vieler Betroffener eine viel bessere Wahrnehmung der Maßnahmen und des Projekts als Ganzes erreicht werden.


Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://www.uni-goettingen.de/de/628701.html


Hören Sie rein und erhalten Sie weitere hochinteressante Eindrücke und Informationen zum KOOPERATIV Projekt.